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Gesundheitsminister Lucha lobt und unterstützt Impfangebote in Freiburg

Bis zum Jahresende möchte Freiburg noch einmal die Marke von 100.000 Corona-Impfungen knacken

Baden-Württemberg Gesundheitsminister Manne Lucha hat am Montagabend (13.12.2021) bei seinem Vor-Ort-Besuch in Freiburg die Impfkampagne von Stadt, FWTM und Uniklinik gelobt. Rund 100.000 Impfungen bis zum Jahresende hatten sich die Organisatoren des Impfstützpunkts an der Neuen Messe als Ziel gesetzt. Und tatsächlich sind sie damit seit dem Neustart des Standorts auf einem guten Weg. Bis einschließlich Montag konnten Ärzte dort Impfwilligen bereits über 35.000 zusätzliche Erst-, Zweit-, und Boosterimpfungen verabreichen. Hinzu kommen die Impfungen von den Pop-Up-Aktionen am Augustinermuseum oder am Freiburger Stadttheater.

Manne Lucha (Gesundheitsminister Baden-Württemberg): "Ich komme gerade von einer Intensivstation und ich sage Ihnen - gebeuteltes Elend!"

Lucha betont bei seiner Visite, dass er aus heutiger Sicht die Impfzentren im September nicht noch einmal geschlossen hätte, verweist aber gleichzeitig darauf, dass zu dem Zeitpunkt euroapweit kaum ein Virologe mit so einer hohen Nachfrage nach Booster-Impfungen gerechnet hätte. Außerdem wären die Schließungen aus damaliger Sicht wegen der kaum noch vorhandenen Nachfrage nach Erst- und Zweitimpfungen vertretbar gewesen, so die Rechtfertigung des Ministers.

Impfangebot soll sich künftig mehr am Bedarf orientieren - aber Stützpunkte vorerst nicht mehr komplett schließen

Die Wiederaufnahme der Impfkampagne mit Hilfe von mobile Teams oder wie in Freiburg auch in stationärer Form eines Impfstützpunktes habe Zeit gekostet. Doch in Zukunft soll sich das Dilemma nicht noch einmal wiederholen: Die Landesregierung arbeite gerade zusammen mit allen beteiligten Experten an einer Art Basisgerüst, das je nach Bedarf größer oder kleiner skaliert werden kann. In Zeiten, wo die Nachfrage nach Impfungen besonders ansteigt, soll das Angebot auch dementsprechend hochgefahren werden können. Sobald alle ihre Immunisierung erhalten haben, soll das Angebot sich dementsprechend anpassen - aber nicht mehr auf Null sinken, betont der Minister:

Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln, das wird es nicht mehr geben.

Im Fokus der Planungen des Sozialministeriums steht dabei der mittelfristige Zeitraum für die kommenden Jahre bis 2024. Vergleichsweise spontan kommt da eine Zusage des Ministers für eine zusätzliche Impfkampagne noch in der laufenden Woche daher: Das Land unterstützt eine gemeinsame Impfaktion von Stadt und Sport-Club Freiburg am Mittwoch und Donnerstag mit extra Impfstoffdosen, für die es auch keine vorherige Terminvereinbarung benötigt.

Inzidenzzahlen zeichnen mögliche Entspannung vor Weihnachten ab - Lage auf den Intensivstationen bleibt aber dramatisch

Der Leitende Ärztliche Direktor der Uniklinik Prof. Dr. Frederik Wenz sprach erstmals von einer möglichen Entspannung der dramatischen Lage, die sich nun anhand sinkender Inzidenzen und womöglich in wenigen Wochen auch auf den überlasteten Intensivstationen im Land abzeichnen könnte. Auch in Freiburg geht er davon aus, dass die Ärzte und Pfleger über Weihnachten erstmals wieder etwas weniger Patienten zu versorgen haben werden - allerdings weiterhin auf sehr hohem Niveau. Und die drohenden Auswirkungen einer möglichen Infektionswelle mit der Omikron-Variante seien da natürlich noch nicht berücksichtigt.

Prof. Dr. Frederik Wenz (Leitender Ärztlicher Direktor Uniklinik Freiburg): "Wir sind davon überzeugt, dass Moderna ein sehr guter Impfstoff ist"

Mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage betonen sowohl Wenz, als auch Horn und Lucha noch einmal ausdrücklich die Bedeutung des Impfens. Lucha hatte vor seinem Termin in Freiburg gerade einen Intensivstation im besonders stark von Corona gezeichneten Villingen-Schwenningen besucht. Die Lage dort bezeichnete er als "gebeuteltes Elend". Er hatte sich dort nicht nur mit Pflegekräften unterhalten, die am Ende ihrer Kräfte weiter arbeiten, sondern auch mit den Angehörigen von ungeimpften Patienten, die voraussichtlich an ihrer Covid-19-Infektion trotz aller medizinischer Versorgung sterben werden.

Auch wenn beispielsweise über die Schwere der Omikron-Variante, die aktuell in Deutschland immer häufiger auftaucht, aber noch nicht vorherrscht, nicht viel bekannt ist, rät er unbedingt zur Drittimpfung. Ein vollständiger Impfschutz und der möglichst frisch, schütze auch bei der Virusvariante besser als kein Impfschutz. Die Impfung sei deshalb auch angesichts der anstehenden Weihnachtszeit im Familienkreis "die beste Botschaft, die man dem Christkind zurückgeben kann".

(fw)