Fritz Keller, Präsident, DFB, Deutscher Fußball-Bund, Fußball, Bundesliga, © Arne Dedert - dpa (Archivbild)

Fritz Keller nun offiziell vom Amt des DFB-Präsidenten zurückgetreten

Der 64-Jährige hatte den Schritt vergangene Woche öffentlich angekündigt - jetzt ist er vollzogen

Nach seiner verbalen Entgleisung gegen DFB-Vize Rainer Koch hat der bisherige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Fritz Keller seine Ankündigung wahr gemacht und ist am Montagvormittag (17.05.2021) von seinem Posten zurückgetreten.

In einem Statement auf der Webseite des Verbands bezeichnet der Kaiserstühler Winzer und Gastronom seine Entscheidung als Schritt "für einen tiefgreifenden und notwendigen Neuanfang im Sinne des Deutschen Fußball-Bundes". Keller möchte mit seinem Ausscheiden aus der Spitzenposition persönlich Verantwortung für seinen Nazi-Vergleich Mitte April übernehmen.

Keller hatte seinen Stellvertreter Koch damals am Rande einer Präsidiumssitzung mit dem Nazi-Richter Roland Freisler verglichen, der für die Todesurteile tausender Verfolgter während des Unrechtsregimes der NS-Zeit verantwortlich war. In welchem Zusammenhang dieser Vergleich gefallen war, ist bis heute nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.

Urteil des DFB-Sportgerichts in dem Fall steht noch aus

Zuvor hatte es schon seit längerer Zeit teils heftig geführte Machtkämpfe innerhalb der Spitze des Fußballverbands gegeben. Im gleichen Zug musste deshalb auch DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius am Ende zusammen mit Keller seinen Hut nehmen. Die Regional- und Landesverbände im Fußball hatten beiden in einer Abstimmung ihr Vertrauen entzogen.

Keller hatte sich nach dem Zwischenfall mehrfach öffentlich entschuldigt. Der Fall landete trotzdem vor dem DFB-Sportgericht, wo eine Entscheidung voraussichtlich Mitte der Woche fallen soll.

Ganz ohne Seitenhieb lief der Abschied am Montag nun aber nicht ab: In seinem persönlichen Statement nannte er seinen Vergleich einen "traurigen Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB".

Fritz Keller war im September 2019 von der Spitze des SC Freiburg in die Führungsetage des Deutschen Fußball-Bundes gewechselt. Bei seinem Antritt galt er noch als Symbol des Neuanfangs in der schwierigen jüngeren Geschichte des DFB-Präsidiums.

(fw)