Martin Horn, Oberbürgermeister, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Freiburgs Rathauschef Horn fühlt sich nach Flüchtlingsäußerung missverstanden

Bundesweit hatten Medien über den vermeintlichen politischen Vorstoß berichtet

Die Nachricht hatte sich vor allem in den sozialen Netzwerken ein Stück weit selbstständig gemacht und sorgte für hitzige Diskussionen:

Nach Berichten über eine mögliche Aufnahme zusätzlicher Geflüchteter in Freiburg fühlt sich der neue Oberbürgermeister Martin Horn falsch verstanden. Das hat der 33-Jährige jetzt in einem Facebookbeitrag klargestellt und geht dabei noch einmal auf seine eigenen Erlebnisse ein.

Keine konkreten Angebote zu Aufnahme in Freiburg

Entgegen anderer Behauptungen hätte er nie etwas von mehr Geflüchteten für Freiburg gesagt. Er habe lediglich seinen Oberbürgermeisterkollegen von Bonn, Düsseldorf und Köln öffentlich seine Solidarität zugesichert. Diese hatten sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel gewandt und sich für die Aufnahme von Bootsflüchtlingen aus dem Mittelmeerraum stark gemacht.

Dennoch Horns Aufruf: Nicht wegsehen!

Für Horn geht es dabei allerdings eher darum, nicht wegzusehen und das Ertrinken hunderter Menschen auf ihren gefährlichen Fluchtrouten zu ignorieren.

Als Europäer darf einen menschlich nicht kaltlassen, wenn allein im letzten Monat 650 Menschen vor den europäischen Küsten ertrunken sind, findet Horn. Auf der griechischen Insel Samos hatte er bei einer Reise im November 2015 selbst entsprechende Erfahrungen gemacht. Damals waren nach seinen Angaben elf Meter kurz vor dem Erreichen der Insel im Meer gestorben. Ihre Schwimmwesten waren offenbar Fälschungen aus Pappmaché.

Konkrete Zahlen oder Angebote für eine Aufnahme solcher Menschen in Freiburg habe der Oberbürgermeister dabei aber nicht im Hinterkopf gehabt.

(fw)