Uniklinik, Labor, Untersuchung, © Universitätsklinikum Freiburg

Freiburger Uniklinik erhält Schlüsselrolle im Kampf gegen Corona-Virus

Die Vorsorge-Maßnahmen der Ärzte, Krankenhäuser und Gesundheitsbehörden scheinen bislang zu greifen

Im Kampf gegen eine mögliche Ausbreitung des neuartigen Corona-Erregers kommt in Baden-Württemberg dem Universitätsklinikum Freiburg eine noch wichtigere Rolle zu. Das Krankenhaus ist ab sofort eine der zentralen Anlaufstellen für die Laboruntersuchungen auf das Virus. Das bestätigt ein Kliniksprecher am Mittwoch (29.01.2020) der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Schritt wollen die Gesundheitsbehörden im Südwesten die Diagnose bei Verdachtsfällen beschleunigen. Die zusätzlichen Laborplätze sollen es möglich machen, dass Patienten längst nicht mehr so lange auf ihre Ergebnisse warten müssen.

Krankenhäuser ohne solche Auswertungsmöglichkeiten mussten sich bisher auf die Diagnostik der Berliner Charité verlassen und jede entnommene Probe zuerst dorthin schicken. Die Wartezeit bis zu den ersten Untersuchungsergebnissen betrug dabei rund 24 Stunden.

Anstatt 24 Stunden müssen Patienten nur noch 2-3 auf ihr Testergebnis warten

Künftig können Wissenschaftler die Tests bereits vor Ort in Freiburg und an zwei weiteren Standorten in Stuttgart und Heidelberg auswerten. Im Breisgau ließ sich nach Angaben der Uniklinik bisher ein Patient auf die Corona-Lungenkrankheit testen und hat nach zwei bis drei Stunden sein Resultat erhalten - das Ergebnis war glücklicherweise negativ.

Nur bei einem positiven Testergebnis würden die Mediziner aus Freiburg ihre Proben noch einmal zum Abgleich nach Berlin zur Charité schicken. In Baden-Württemberg hatte es in den letzten Tagen nur vereinzelte Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem Corona-Virus gegeben. Keiner davon ließ sich am Ende erhärten, die betroffenen Patienten litten demnach alle unter anderen Atemwegserkrankungen.

Gesundheitsexperten sehen keinen Grund zu übermäßiger Sorge

Ärzte und Gesundheitsbehörden in ganz Deutschland sehen sich gut auf einen möglichen Ausbruch des Erregers aus China vorbereitet. Sie betonen, dass von dem Virus aus wissenschaftlicher Perspektive bisher keine größere Gefahr in unseren Breitengraden ausgeht als vom bereits verbreiteten Influenza-Virus: Die klassische Grippe, die jedes Jahr erneut in Infektionswellen auftritt, sei demnach weitaus aggressiver, so Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne).

(fw) / dpa

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