Kinderarzt, Impfung, Polio, Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Kinder, Impfen, © Julian Stratenschulte - dpa (Symbolbild)

Freiburger Infektiologe gegen allgemeine Impf-Empfehlung für Jugendliche

Beim Impfgipfel in Berlin soll es heute um die Frage gehen, wann 12- bis 15-Jährige ein Impfangebot erhalten

Im Streit um die Vorteile und Risiken von möglichen Corona-Schutzimpfungen für Kinder hat am Donnerstag (27.05.2021) auch der Freiburger Uniklinik-Infektiologe Roland Elling Stellung bezogen. Er unterstützt die bisherige Position der Ständigen Impfkommission (STIKO) und spricht sich gegen eine generelle Impf-Empfehlung für 12- bis 15-Jährige aus.

Als Grund dafür nennt er in einem Interview mit der BZ die noch zu dünne Datenlage in der Forschung. In den USA ist der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer bereits für Jugendliche zugelassen. Trotzdem gebe es auch dort nur wenige Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen des Wirkstoffs in dieser speziellen Altersgruppe.

Empfehlung wäre aus Sicht des Experten Abwägungssache

Elling geht davon aus, dass Kinder nach aktuellem Forschungsstand einem vergleichsweise geringen Risiko für schwere Verläufe ausgesetzt sind, falls sie sich mit dem Coronavirus anstecken. Deshalb müsse man nach seiner Überzeugung abwägen: Die Gefährdung der Kinder durch eine Infektion einerseits und die Sicherheit der Impfung andererseits.

Genau um dieses Thema soll es am Donnerstag auch beim Impfgipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder gehen. Hier hatte es aus der Politik zuletzt immer wieder Forderungen nach einem möglichst schnellen Impfangebot für Kinder und Jugendliche gegeben.

Die STIKO hatte das im Vorfeld eher kritisch gesehen und zu Geduld aufgerufen, bis mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Impfungen bei Minderjährigen bereitstehen.

dpa / (fw)