Landgericht, Freiburg, Justiz, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Mann wegen hundertfachen sexuellen Kindesmissbrauchs noch einmal vor Gericht

Der 64-Jährige hatte sich gegen seine Verurteilung zu mehreren Jahren Gefängnis und Sicherungsverwahrung gewehrt

Ein Mann, dem die Staatsanwaltschaft vorwirft, dass er  zwei Mädchen über Jahre hinweg sexuell missbraucht haben soll, muss sich ab Dienstag (13.07.2021) noch einmal vor dem Freiburger Landgericht verantworten. Die Richter hatten ihn in einem ersten Anlauf des Verfahrens bereits zu achteinhalb Jahren Gefängnis und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Dagegen hatte er sich juristisch gewehrt. Jetzt wird der Fall noch einmal neu aufgerollt.

Die Anklage geht davon aus, dass der heute 64-Jährige seine Position im "familiären Nahbereich" ausgenutzt haben soll, um sich einem der beiden Kinder sexuell annähern zu können. Hier geht es um sieben mögliche Übergriffe zwischen den Jahren 2004 und 2008. An der anderen Grundschülerin soll er sich später zwischen 2011 und 2019 bis zu 304 Mal vergangen haben.

Kinder waren damals noch im Grundschulalter

Beide Mädchen waren zu Beginn des mutmaßlichen Missbrauchs sieben Jahre alt. In beiden Fällen sollen die vorgeworfenen Straftaten überwiegend im Zuhause des Angeklagten im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald passiert sein, teilweise aber auch bei einem gemeinsamen Urlaub in Frankreich.

Im vorangegangenen Prozess hatte das Gericht ihn im Mai 2019 wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 132 Fällen schuldig gesprochen, die aus Sicht der Juristen teilweise in Tateinheit mit Vergewaltigung, Körperverletzung oder sexueller Nötigung einhergingen. Von den anderen Vorwürfen wurde er damals freigesprochen. Das alles ist nun jedoch für den zweiten Durchlauf aufgehoben.

Für den Revisionsprozess sind vor dem Freiburger Landgericht zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. Mit einem neuen Urteil wäre damit Ende Juli zu rechnen.

(fw)