Holodeck, Hologramm, Forscher, Uni Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Freiburger Forscher entwickeln Holodeck für Fische oder Mäuse

Viele dürften mit dem Begriff Holodeck vor allem das Science-Fiction-Universum von "Star Trek" verbinden

Dort kann sich die Raumschiffbesatzung nach ihren eigenen Wünschen mit wenigen Spracheingaben eine eigene Welt erschaffen, um dort zu entspannen, zu trainieren oder sogar um mit künstlichen Intelligenzen zu interagieren.

Zusammen mit Kollegen aus Wien arbeitet ein Forscherteam der Uni Freiburg gerade daran, so einen künstlichen Raum Wirklichkeit werden zu lassen. Das so genannte Holodeck soll eine beliebige virtuelle Welt vortäuschen können und damit für die Wissenschaft Experimente ermöglichen, die ansonsten gar nicht durchführbar wären.

Wissenschaftler möchten beliebige Welten simulieren können

Allerdings sind die Ziele und Maßstäbe dabei zunächst kleiner als in den SciFi-Serien im Fernsehen:  Es geht zunächst etwa darum, die Bewegungen eines Tieres von seiner Umwelt zu entkoppeln, so der Freiburger Biologieprofessor Andrew Straw.

Mit Hilfe einer simulierten Umgebung will er verstehen, wie genau die Wahrnehmung von Mäusen, Fliegen oder Fischen funktioniert und wie sie sich in der Natur zurechtfinden können.

Fragestellung: Wie können sich Menschen und Tiere in ihrer Umgebung orientieren?

Erste Tests haben demnach bereits gezeigt, dass die Tiere auch die künstlichen Objekte des entwickelten Holodecks als echt wahrngenommen und ihr Verhalten dementsprechend anpassen. Sie bewegen sich dabei frei in visuellen Landschaften mit Säulen, Pflanzen oder fiktiven Figuren und werden dabei von bis zu elf Kameras in 3D gefilmt. So konnten die Forscher schon herausfinden, dass auch Mäuse unter Höhenangst leiden können oder sich bestimmte Fische nach der Schwimmrichtung eines Anführers ausrichten.

Die neuen Erkenntnisse sollen dann im Anschluss auf den Menschen übertragen werden. So soll etwa die Frage geklärt werden, woran sich Leute in fremden Umgebungen orientieren und wie genau sie ihre innere Karte dabei aktualisieren. Ihre ersten Ergebnisse hat die Forschungsgruppe bereits in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.

(fw)