Lollitest, Corona, PCR-Test, Schule, Unterricht, Coronavirus, Covid-19, © Michael Reichel - dpa (Symbolbild)

Freiburg weitet Teststrategie mit Lolli-Tests an Schulen und Kitas nach den Ferien aus

Das Land springt für das Pilotprojekt als Geldgeber ein und übernimmt einen Großteil der anstehenden Kosten

Auch nach dem Ende der Sommerferien Mitte September möchte die Stadt Freiburg an ihrer Corona-Strategie mit so genannten Lolli-Tests an Schulen weiter festhalten und diese weiter ausbauen. Dafür wird in Zukunft dann auch das Land die vollen Kosten des Projekts an den Schulen übernehmen, hat die Stadtverwaltung am Montag (16.08.2021) angekündigt.

Bei den Kitas und Kindergärten kommt die Landesregierung außerdem ungefähr für die Hälfte der Summe auf. Die genauen Fördersummen richten sich dabei nach den Altersgruppen bei der Kleinkindbetreuung: Für Kinder unter drei Jahren fallen sie höher aus als bei denen über drei.

Nach den Ferien sollen dann mehr als 29.000 Kinder und Jugendliche in Freiburg zwei Mal pro Woche mit dem PCR-Verfahren auf das Coronavirus getestet werden - voraussichtlich erst einmal bis zu den Herbstferien. Danach müssen die Verantwortlichen über die Zukunft und eine mögliche Verlängerung des laufenden Pilotprojekts entscheiden.

Von den gewonnenen Erkenntnissen sollen auch andere Städte und Gemeinden in ganz Baden-Württemberg und Deutschland profitieren und bei einem Erfolg ebenfalls ihre Schüler mit dem Lolli-Pool-Verfahren testen.

Und so läuft das "Poolie"-Testverfahren an den Schulen bisher ab:

Gemeinsam mit der Uniklinik Freiburg und einem IT-Anbieter hat die Stadt Freiburg als bundesweit einer der ersten während der Corona-Pandemie ein möglichst genaues, kostensparendes und teil-automatisiertes Testverfahren entwickelt.

Dafür bekommen die kompletten Schulklassen vor dem Unterricht Teststäbchen mit Watte, an denen sie wie an einem Lolli lutschen sollen und so eine Speichelprobe entnehmen. Alle Stäbchen werden im Anschluss eingesammelt und kommen als gemeinsame Probe zur PCR-Auswertung ins Labor. Nur wenn dort ein positives Ergebnis für die Gruppe herauskommt, müssen alle Kinder noch einmal einzeln einen Test durchführen. 

Die Eltern erhalten das Ergebnis des Pooltests auch komplett digitalisiert als E-Mail. Der Nachweis gilt aktuell für eine Dauer von 60 Stunden und kann auch für außerschulische Aktivitäten genutzt werden, für die es ein negatives Testergebnis braucht.

Seit Beginn des so genannten "Poolie"-Projekts im März 2021 wurden bei rund 19.000 durchgeführten Pooltests rein rechnerisch rund 324.000 Kinder und Jugendliche auf Corona getestet. Davon fielen 35 Ergebnisse positiv aus, sodass Infektionsketten in der Folge unterbrochen werden konnten.

(fw)