Auch zusätzlich zum geplanten neuen Stadtteil Dietenbach sucht die Freiburger Stadtverwaltung dringend neue Wohnflächen:

Gutachter sollen in den nächsten Tagen deshalb den westlichen Teil des Mooswaldes genauer unter die Lupe nehmen. Das kündigt die Stadtverwaltung in einem Schreiben an, das der baden.fm-Redaktion vorliegt. Konkret geht es darum, die genaue Beschaffenheit des Waldes sorgfältig zu erfassen - also Daten wie genauer Standort einzelner Bäume, ihre Größe und die genaue Pflanzenart. Ein paar der Bäume sollen dabei noch direkt vor Ort mit umweltverträglicher Sprühfarbe markiert werden.

Anwohner haben starke Bedenken

Auf Anordnung des Freiburger Gemeinderats soll die städtische Projektgruppe Neue Wohnbauflächen herausfinden, ob sich das Gelände tatsächlich als Baufläche eignet. Anwohner hatten bereits seit Monaten über Bürgervereine und eine gemeinsame Initiative scharfe Kritik an den Plänen der Stadtverwaltung geäußert.

Sie befürchten negative Auswirkungen auf Klima, Ökosystem und Naherholung, falls die 13 Hektar große Waldfläche tatsächlich gerodet werden sollte. Eine Online-Petition auf www.openpetition.de kam vor wenigen Tagen auf mehr als 2400 Unterschriften gegen das Vorhaben. Sie soll bald an Vertreter des baden-württembergischen Landtages überreicht werden. Die meisten Unterzeichner lehnen neue Wohnungen in Freiburg nicht grundsätzlich ab, sondern sprechen sich oft für andere Maßnahmen zur Nachverdichtung innerhalb der Stadtgrenzen aus.

Bezahlbarer Wohnraum bleibt Mangelware

Gleichzeitig bleibt der Wohnungsmarkt in Freiburg weiterhin extrem angespannt. Wie neueste Zahlen der Sparkasse Freiburg Nördlicher-Breisgau belegen, sind Immobilienpreise von bis zu 5000 Euro pro Quadratmeter bei den Grundstücken und 15 Euro bei den Mieten inzwischen keine Seltenheit mehr. Gerade junge Familien und Geringverdiener werden damit immer weiter ins Umland gedrängt, weil sich sich oft in Freiburg keine Wohnung mehr leisten können.