SC-Freiburg-Trainer Christian Streich äußert sich zu Doping-Vorwürfen

Kurz nach dem Pokal-Erfolg gegen den 1. FC Köln waren die Doping-Vorwürfe aus der Vergangenheit wieder Thema beim SC Freiburg. Trainer Christian Streich hat in seiner Zeit als aktiver Fußballprofi nach eigenen Angaben aber nie etwas damit zu tun gehabt. «Das war Ende der 80er und in den 90er noch ein paar Jahre. Mir ist nie was begegnet, ich bin nie damit in Kontakt gekommen», sagte Streich. Er spielte zwischen 1985 und 1990 für die Stuttgarter Kickers, den SC Freiburg und den FC Homburg 08.

Seit Montag sehen sich der damalige Zweitligist SC Freiburg und der VfB Stuttgart mit dem Vorwurf konfrontiert, Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre Anabolika bestellt zu haben. Das geht laut einer Mitteilung aus Ermittlungsakten hervor, die die Kommission zur Untersuchung der Doping-Vergangenheit der Universität Freiburg ausgewertet hat. «Das hat uns natürlich überrascht. Die Leute sollen da jetzt weiter schauen, was ist», sagte Streich.

Der 49-Jährige meinte allerdings, dass vor einigen Jahrzehnten andere Rahmenbedingungen geherrscht hätten: «Wir haben damals mit extremen Verletzungen – einem Bänderriss oder Anriss – gespielt. Ich weiß nicht, was da teilweise gespritzt wurde oder was da war.» Er habe aber selbst nichts mitbekommen. Der VfB und SC haben sich klar von möglichen Doping-Praktiken distanziert.

Am liebsten würde Streich das Thema im Abstiegskampf von seinen Spielern ganz fernhalten, weiß aber: «Wenn die Journalisten die Spieler mit Sachen konfrontieren, wo sie noch kaum auf der Welt waren, dann können wir es nicht fernhalten. Das ist ganz einfach.»

Kurzfristig jedenfalls waren die Vorwürfe der Mannschaft egal. Im einzigen Bundesliga-Duell des Achtelfinales zeigte Freiburg beim 2:1 (2:0) gegen Köln eine gute Leistung und steht nun wie zuletzt vor zwei Jahren im Pokal-Viertelfinale. «In der Summe haben wir es verdient, auch wenn wir die ein oder andere Torchance zu viel zugelassen haben», sagte Streich.

Anthony Ujah mit einem Eigentor (17.) und Vladimir Darida keine Minute später trafen für den Sportclub. Darida verschoss in der zweiten Halbzeit zudem einen Foulelfmeter (65.). Der Anschlusstreffer von Kölns Winter-Neuzugang Deyverson (89.) sorgte aber trotzdem nur noch für Spannung.

«Das war verdient. Heute konnte uns auch die Nachspielzeit nichts anhaben. Wir haben uns das Glück erarbeitet», meinte Torwart Roman Bürki vor dem Bundesliga-Duell mit Werder Bremen am Samstag.