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Freiburg möchte in Zukunft verstärkt auf DHL-Packstationen an Haltestellen setzen

Die Automaten an zentralen Umstiegspunkten sollen nicht nur Zeit sparen, sondern auch das Klima schützen

Eine neue Art von Post-Packstation soll in Freiburg in Zukunft einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz und zu kürzeren Wegen im Alltag vieler Bürger leisten.

Gemeinsam mit der Freiburger Verkehrs AG hat die Deutsche Post DHL Group am Mittwoch (27.04.2022) die ersten drei Anlagen dieser Art in Süddeutschland in Betrieb genommen und will das Angebot in der Stadt und darüber hinaus innerhalb der nächsten Jahre deutlich ausweiten.

Martin Horn (Oberbürgermeister Freiburg): "Wir wollen damit auch den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver machen"

Das Besondere der komplett appgesteuerten Versand- und Annahmestation ist vor allem ihr Standort: Nämlich jeweils direkt am großen Straßenbahn- und Busknotenpunkt der Munzinger Straße, an der Bissierstraße und an der Gundelfinger Straße.

Dort steigen jeden Tag besonders viele Menschen aus, ein und um und sollen ohne großen Zeitverlust oder extra Fahrten mit dem Auto auch gleich ihre Bestellungen mit nach Hause nehmen oder auf dem Weg zur Arbeit auch noch eigene Päckchen aufgeben können.

Soll ein Anreiz sein, um Erledigungen eher mit Bus und Bahn zu machen anstatt mit dem Auto

Im Vergleich zu einer klassischen Zustellung durch einen DHL-Paketboten an die Haustür kann auf der letzten Meile beim Transport eines Pakets auf diese Art fast ein Drittel an CO2-Emmissionen eingespart werden, erklärt Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos). Er betont außerdem:

Die Verbindung von VAG und DHL-Packstationen ist eine clevere Verknüpfung und ein schönes Beispiel für ein nachhaltiges City-Konzept. Fahrgäste und KundInnen sparen Zeit sowie aufwendige Umwege, denn im Vorübergehen können hier Pakete abgeholt werden. Genau so geht nachhaltiges Mobilitätsmanagement.

Holger Bartels (Deutsche Post DHL Group): "Es ist enorm wichtig an Standorten zu sein, wo sich Bürger in ihrem Alltag bewegen"

Auch die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch sehen in der Kooperation eine Win-Win-Situation. Sie bezeichnen die neuen Packstationen als Baustein hin zur Weiterentwicklung der Freiburger Verkehrs AG zu einer multimodalen Mobilitätsdienstleisterin und in Richtung Verkehrswende.

Stephan Bartosch (Vorstand Freiburger Verkehrs AG): "Wir erhoffen uns für unsere Fahrgäste ein Kunden-Mehrwert auf beiden Seiten"

Dass irgendwann die Pakete komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeliefert werden, dafür sei man grundsätzlich offen, ist aber aktuell dann doch noch eher Zukunftsmusik, scherzt Bartosch im baden.fm-Interview.

Smartphone-App ist für die Nutzung zwingend notwendig

Um die Packstationen nutzen zu können, müssen sich DHL-Kunden vorher eine App aufs Smartphone oder Tablet herunterladen. Über eine Bluetoothverbindung wird dann ganz ohne Displayeingabe die Verbindung zur Station hergestellt. Sobald alle Daten zur Sendung eingegeben oder die Abholbenachrichtigung eingescannt wurde, öffnet sich das richtige der 120 Fächer des Automaten.

Dieser versorgt sich für seinen Betrieb selbstständig mit Solarstrom und soll das Angebot der klassischen Postfilialen oder klassischen Packstation-Standorte nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Jetzt zum Start stehen drei Packstationen für die Kunden bereit. In den nächsten zwei Jahren sollen laut DHL über das gesamte Stadtgebiet verteilt noch fünfzig weitere Standorte hinzukommen - rund die Hälfte davon dann auch wieder an stark genutzten Straßenbahn- und Bushaltestellen.

(fw)