Hotel, Dehoga, Tourismus, Motel One, Übernachtung, Koffer, Reisen, Urlaub, © Christoph Schmidt - dpa (Symbolbild)

Freiburg möchte in Zukunft besser zwischen neuen Hotels und Wohnraum abwägen

Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderer haben für das gemeinsame Ziel ein neues Beherbergungskonzept erarbeitet

Mit einem neuen und einheitlichen Beherbergungskonzept möchte die Stadt Freiburg ab sofort auf die hohe Nachfrage von Touristen in der Region reagieren. Stadtverwaltung und FWTM-Wirtschaftsförderer haben dazu am Montag (29.11.2021) ihre Pläne vorgestellt, die auf aktuelle Entwicklungen in der Hotellerie und bei Übernachtungsangeboten allgemein reagieren sollen.

Das neue Konzept soll dabei benötigte Hotel-, Pensions-, Camping- und Ferienwohnungsbetten und die weitere Stadtplanung unter einen Hut bringen - und zwar gesamtstädtisch und ohne dringend benötigten Wohnraum zu verdrängen. Schon seit Jahren entwickelt sich die Region Freiburg zu einem immer attraktiveren Reiseziel, das belegen aus Sicht der Verantwortlichen Übernachtungszahlen und Auszeichnungen wie zuletzt die Erwähnung der Stadt als Top-Destination weltweit in der internationalen Reisezeitschrift "Lonely Planet".

Nachfrage und Angebot wachsen bereits seit Jahren stetig - trotz starkem Corona-Dämpfer

Dem gegenüber stehen heute rund 6.000 Betten im gesamten Stadtgebiet, wobei sowohl Angebot als auch Nachfrage seit 2016 kontinuierlich angestiegen sind. Die zusätzlichen Angebote über private Anbieter im Netz und Plattformen wie Airbnb haben die Hotelbranche auch im Umland teils stark unter Druck gesetzt und hatten sinkende Zimmerpreise zur Folge. Ab 2020 ist die Zahl der Übernachtungen in Freiburg dann durch die Corona-Krise um mehr als ein Drittel eingebrochen.

Nun steht ein weiterer Ausbau der Übernachtungsangebote innerhalb der Stadt an und dieser soll nicht auf Kosten von Wohn- oder Gewerbeflächen gehen. Aktuell geht der Trend zu mehr Hotelketten, höherer Qualität, günstigeren Angeboten und privaten Anbietern. Baubürgermeister Martin Haag sagte zu den Zukunftsperspektiven:

Freiburg ist eine attraktive Stadt, die Touristen, Messe- und Kongressbesucher anzieht. Daher brauchen wir auch gute und passende Unterkünfte, allerdings müssen sich die Beherberungsbetriebe, wie alle anderen utzungen auch, in ihr städtisches Umfeld einfügen. In Freiburg sind dabei Konkurrenzen um knappe Wohn- und Gewerbeflächen zu beachten. Einer Verdrängung des Wohnens ist vorzubeugen.

Das neue Beherbergungskonzept soll nun eine ganzheitliche Herangehensweise liefern und im Vergleich zu den Konzepten anderer Städte Neuland betreten. Marktforscher aus Ludwigsburg und ein Stadtplanungsbüro aus Berlin sind jetzt damit beauftragt, mögliche Steuermöglichkeiten und Handlungsansätze in Sachen Übernachtungsangebote herauszuarbeiten und aufeinander abzustimmen. Mit eingebunden sind darüber hinaus auch die IHK Freiburg, sowie der DEHOGA Baden-Württemberg.

Neue Hotelprojekte in der Stadt sollen besser abgestimmt werden

Bereits fest steht unter anderem, dass FWTM und Bauverwaltung die interessierten Investoren bei Neuansiedlungen gemeinsam beraten werden, um frühzeitig auch stadtplanerisch steuern zu können, wo neue Betten in welcher Preis- und Qualitätsklasse entstehen.

Mit dem Beschluss durch den Freiburger Gemeinderat soll das gemeinsame Beherbergungskonzept bei den künftigen Planungen in Freiburg berücktsichtigt werden. Die ausführliche Broschüre dazu möchte die Stadt in Kürze auf ihrer Webseite veröffentlichen.

Erst vor wenigen Wochen hatten FWTM und Stadt eine neue touristische Marke für Freiburg vorgestellt, die auch dafür sorgen soll, die touristischen Angebote in der Region gebündelter und strategisch besser zu vermarkten.

(fw)