Freiburg, Altstadt, Innenstadt, Münster, © Pixabay (Symbolbild)

Freiburg ist in den letzten zehn Jahren gewachsen und deutlich teurer geworden

Vor allem junge Familien zieht es auf der anderen Seite immer häufiger aus der Stadt hinaus ins Umland

Gleich mehrere Entwicklungen haben dafür gesorgt, dass Freiburg in den letzten zehn Jahren in Sachen Einwohnerzahlen noch einmal stark gewachsen ist. Das geht am Montag (20.09.2021) aus neuen Zahlen der Statistiker aus dem Rathaus hervor.

Zwischen 2010 und 2020 ist die Freiburger Bevölkerung demnach um zehn Prozent gewachsen, in der ersten Hälfte dabei sehr dynamisch und danach deutlich langsamer. Das Corona-Jahr 2020 hat dann zum Schluss zum ersten Mal seit 1998 wieder zu einem leichten Rückgang der Einwohnerzahlen in der Stadt geführt.

Bis 2017 sind dem Bericht zufolge deutlich mehr Menschen nach Freiburg gezogen als von dort wieder weg. Gleichzeitig hat die Region von einem konstanten Geburtenüberschuss profitiert: Am Ende des Jahres sind dort also jedes Mal mehr Kinder zur Welt gekommen als Menschen gestorben.

Hinzu kommt, dass die vielen Kinder der so genannten "Baby-Boomer"-Generation in Freiburg eine breite Bevölkerungsgruppe darstellen. Und auch doppelte Abiturjahrgänge mit anschließender Ausbildung oder Studium, sowie die EU-Osterweiterung und die Zuwanderung von Flüchtlingen haben Freiburgs Wachstum im letzten Jahrzehnt begünstigt.

Mehr Ein- und Zweipersonenhaushalte, trotz häufigem Wegzug aber auch mehr Familien als zuvor

Geht man von den Nachfragen am Wohnungsmarkt aus, ist vor allem die Zahl von Haushalten mit Kindern wieder deutlich angestiegen - und das im gesamten Stadtgebiet und nicht nur in einzelnen Stadtteilen. Gleichzeitig zieht es aber auch immer mehr Familien wieder ins Umland - was auch mit den hohen Miet- und Immobilienpreise in Freiburg zusammenhängen dürfte.

Grundsätzlich lässt sich der Trend festhalten: Einpersonenhaushalte und Paare ohne Kinder ziehen nach Freiburg in die Stadt und kurz nach der Familiengründung wieder weg, vor allem in die nächstgrößeren Städte und Gemeinden wie Bad Krozingen, Gundelfingen, Emmendingen, Kirchzarten, Waldkirch und die March. Von dort aus pendeln nun mehr Menschen denn je täglich zum Arbeiten nach Freiburg und wieder zurück.

Mieter in Freiburg zahlen zwischen 6,90 Euro und 14,90 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete

Ebenfalls unter die Lupe genommen haben die Statistiker in diesem Zusammenhang noch einmal die Situation auf dem Freiburger Wohnungsmarkt. Beim Großteil aller Immobilien in der Stadt handelt es sich um Mietwohnungen, nur 22 Prozent werden auch von ihren Eigentümern bewohnt. Am höchsten liegt deren Anteil in den Tuniberggemeinden, in Hochdorf, Mooswald-West und Kappel.

Die Durchschnitts-Kaltmiete lag bei den verfügbaren Wohnungen 2019 inzwischen bei 10,60 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Preise mussten dabei Neumieter in den Stadtteilen Kappel, Haslach-Haid und Mooswald-Ost zahlen, gefolgt von Oberau, Alt-Betzenausen und Neuburg.

Das mag auf den ersten Blick überraschend scheinen, allerdings wurde in einigen dieser Gebiete in den letzten Jahren bisher ungenutztes Land erschlossen und mit Neubauten nachverdichtet, was zur Entwicklung beigetragen haben mag. Am günstigsten fallen die Mieten pro Quadratmeter in Brühl-Industriegebiet, Waltershofen und Opfingen aus.

Wer noch mehr Zahlen zur Wohn- und Bevölkerungsentwicklung in Freiburg lesen möchte, kann den kompletten 34-seitigen Bericht der Stadt Freiburg auf der Webseite des Amts für Bürgerservice und Informationsmanagement online anschauen (PDF, 1,0MB).

(fw)