Platz der Alten Synagoge, Freiburg, Brunnen, Stadttheater, Freiburg, © baden.fm (Archivbild)

Freiburg hebt den Gedenkbrunnen am Platz der Alten Synagoge weiter hervor

Für weitere 65.000 Euro weist nun ein digitales Panel auf die Geschichte des jüdischen Lebens in Freiburg hin

Um die historische Bedeutung des Brunnens am Platz der Alten Synagoge in Freiburg noch deutlicher hevorzuheben, hat die Stadt dort am Donnerstag (15.04.2022) eine digitale Infostele installiert. Auf dem Display sollen Besucher die Geschichte der früheren Synagoge an dem Ort und über jüdisches Leben früher und heute in Freiburg angezeigt bekommen.

Darüber hinaus gibt es für sie Infos zur Israelitischen Gemeinde und der Liberalen Jüdischen Gemeinde Chawura Gescher, sowie eine Übersicht mit Namen der vielen jüdischen Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten deportiert worden sind.

Die Freiburger Synagoge wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstört. Der Synagogenbrunnen ist nun als Ort des Erinnerns an die jüdischen Opfer des NS-Regimes in Deutschland konzipiert worden.

Weil der Platz der Alten Synagoge aber auch ein stark gefragter öffentlicher Ort ist, musste die Stadtverwaltung mehrfach eingreifen, um beispielsweise darauf hinzuweisen, dass das Baden indem Brunnen wegen seiner historischen Bedeutung unangemessen ist. Nach der Eröffnung des Platzes im November 2017 wurden dafür zunächst zwei Infotafeln aufgestellt.

Baubürgermeister Haag zuversichtlich, dass Konflikte rund um den Brunnen weiter abnehmen werden

Weil das allein nicht ausreichte, hat der Gemeinderat im Mai 2019 weitere Maßnahmen beschlossen. Dazu gehörte unter anderem ein bronzenes Band, das den Brunnen und einsäumt und optisch vom Rest des Platzes hervorhebt, sowie ein Modell der früheren Synagoge, ebenfalls aus Bronze. Mit den digitalen Infostelen sind diese Maßnahmen nun vorerst abgeschlossen.

Die Gesamtkosten liegen nun zusammengerechnet bei rund 380.000 Euro, wobei alleine die Stele 65.000 Euro ausmacht. Das ist nach Auskunft der Stadtverwaltung insgesamt trotzdem noch deutlich weniger Geld, als der Gemeinderat 2019 in einer ersten Kostenschätzung angenommen hatte. Damals waren Experten von mindestens 115.000 Euro mehr ausgegangen.

(fw)