Unwetter, Hochwasser, Schwarzwald, Feuerwehr, THW, © Patrick Seeger - dpa

Feuerwehren kämpfen gegen drohende Überschwemmungen bei St. Blasien

Erste Straßenteile sind bereits von den Wassermassen überflutet - die Feuerwehren kämpfen gegen weitere Überschwemmungen

Nach den starken Regenfällen seit der Nacht auf Montag (03.02.2020) scheint die Hochwasser-Lage im Schwarzwald besonders rund um St. Blasien immer brenzliger zu werden. Der Pegelstand des Flusses Alb lag am Nachmittag nur knapp unter der kritischen Marke von 2,50 Meter, berichtet uns Bürgermeister Adrian Probst im baden.fm-Interview.

Die Feuerwehren aus dem gesamten Umkreis, sowie Kräfte von Rotem Kreuz, Polizei und Bauhof sind im Dauereinsatz, um die Gefahr zu bannen. Innerhalb weniger Stunden kamen für sie gleich 24 Einsatzstellen zusammen, an denen entweder Gewässer drohten über die Ufer zu treten, oder der viele Regen das Erdreich aufgeweicht und zu Hangrutschen geführt hat.

So haben Schlamm und Geröll unter anderem die L149 zwischen St. Blasien und Bernau blockiert. Gleichzeitig läuft bereits in der Innenstadt das Wasser durch das Erdgeschoss eines Hauses, so Probst.

Mehr Regen vorhergesagt: Nachtwache soll Pegelstände der Gewässer im Blick behalten

Nur zwei der Einsätze davon waren am späten Nachmittag noch aktuell. So hoffen die Einsatzkräfte momentan auf eine Regenpause am frühen Abend. Allerdigns sind bereits für die Nacht weitere, teils heftige Regenfälle prognostiziert, die die Lage deutlich verschärfen könnten. Hinzu kommt, dass das Einsatzgebiet rund um St. Blasien sehr groß ist und an mehreren Stellen schon die nächsten Erdrutsche drohen.

Ein großer Planungsstab koordiniert jetzt die einzelnen Einsätze und wird auch einen Wachdienst für die Nacht aufstellen. Neben Sandsäcken haben die Helfer bereits den mobilen Schutzdamm des Landkreises in St. Blasien aufgebaut, der dort bereits während der schweren Unwetterschäden von 2018 zum Einsatz gekommen war. Bei dieser Hochwassersperre handelt es sich im Prinzip um aufblasbare Luftkissen, die gleichzeitig stabil genug sind, um die Wassermassen umlenken zu können.

Die Stadt hat zudem verschiedene Gräben, Schächte und Kanäle geöffnet, um den Wasserstand im Griff zu halten. Vorsorglich stehen an Brücken und anderen bedrohten Bauwerken Bagger und weiteres schweres Gerät bereit. Mit Blick auf die bevorstehende Nacht ergänzt der Bürgermeister:

Die Einsätze gehen an die Substanz, aber die Laune und damit auch die Moral der Einsatzkräfte ist hoch.

(fw) / (br)