Baum, Rinde, Wald, Natur, Borkenkäfer, © Uli Deck - dpa (Symbolbild)

Feuchter Frühling sorgt für etwas besseren Zustand der heimischen Wälder

Trotzdem lechzen die meisten Bäume im Südwesten nach den gehäuften Hitzejahren weiterhin nach Wasser

Das feucht-kühle Frühlingswetter hat 2021 in Baden-Württemberg dafür gesorgt, dass sich viele Bäume in den Wäldern ein Stück weit von den Folgen der letzten Dürre-Jahre erholen konnten. Davon geht Landesforstminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag (10.06.2021) aus, möchte aber noch keine vollständige Entwarnung geben:

Das bringt etwas Entlastung mit sich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage in den Wäldern nach wie vor sehr angespannt ist. Ein paar niederschlagsreiche Monate können die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels nicht kompensieren.

Regenwochen haben Besserung gebracht, aber noch nicht ausgereicht

Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg LUBW geht davon aus, dass selbst die anhaltenden Niederschläge der letzten Wochen die extreme Trockenheit aus dem Ausnahmejahr 2018 bisher nicht vollständig ausgleichen konnten. Denn obwohl viele Bäche und Flüsse in den letzten Tagen leichtes Hochwasser geführt haben, waren die Verhältnisse bei den Grundwasserspiegeln oft weiterhin leicht unter dem Durchschnitt.

Der größte Teil Regenwasser landet in den Wäldern auf den Blättern der Baumkronen und verdunstet von dort auch wieder. Nur ein Teil des Niederschlags kommt am Boden an und kann dann direkt von den Wurzeln aufgenommen werden. Dabei kommt es vor allem auf die Beschaffenheit und den Zustand der Waldböden an. Sind diese extrem ausgetrocknet, hat das Auswirkungen auf die Durchlässigkeit und auf die Möglichkeit, wie viel Wasser sie auch längerfristig speichern können.

Borkenkäfer-Larven haben sich langsamer entwickelt, sind aber noch in großer Zahl vorhanden

Auch bei einem anderen problematischen Thema können die Waldexperten im Südwesten nur teilweise aufatmen: Die kühlen Temperaturen bis Ende Mai haben auch dafür gesorgt, dass sich der Borkenkäfer in diesem Jahr nicht ganz so schnell entwickeln konnte.

Durch die hohe Ausgangssituation der letzten Jahre gibt es in den Wäldern aber trotz dieser Einschränkung immer noch vergleichsweise viele Borkenkäfer. Die Landesforstverwaltung geht deshalb davon aus, dass in diesem Jahr weniger Nadelbäume von den Schädlingen befallen werden als noch 2020 - das ganze Problem aber immer noch viele Waldgebiete 2021 betreffen wird.

Als Gegenmaßnahme unterstützt die Landesregierung Waldbesitzer, wenn es darum geht, geschädigte Flächen zu räumen und mit klimastabilen Mischwäldern neu zu bepflanzen.

dpa / (fw)