Polizei, Einsatz, Blaulicht, © Pixabay (Symbolbild)

Festnahme nach Vergewaltigung einer 18-Jährigen bei Freiburger Disko

Acht Männer, die sich an einer jungen Frau vergangen haben sollen, wurden festgenommen

Eine 18-Jährige hatte am Sonntag (14.10.2018) Anzeige gegen Unbekannt erstattet, nachdem sie im Anschluss eines Diskobesuchs von mehreren Männern vergewaltigt worden sei. Sie hatte sich am Vorabend mit einer Freundin in einer Freiburger Diskothek befunden. Dort soll sie von einem nicht näher bekannten Mann ein Getränk erhalten haben. Gegen Mitternacht habe die Frau dann gemeinsam mit diesem Mann die Diskothek verlassen.

In einem nahegelegenen Gebüsch kam es nach Angaben der Geschädigten zu einem sexuellen Übergriff durch den Unbekannten. Nach diesem sollen weitere, damals noch unbekannte Täter, sich an der zwischenzeitlich wehrlosen Frau vergangen haben.

Nun wurden acht Tatverdächtige im Stadtkreis Freiburg sowie im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald festgenommen, überwiegend in Asylunterkünften. Fast alle der aktuellen Tatverdächtigen sind bereits polizeilich in Erscheinung getreten.

Eine DNA-Analyse brachte die Ermittler auf die Spur eines Verdächtigen

Am Freitag (19.10.2018) erhielten die Ermittler durch das Landeskriminalamt die Rückmeldung, dass eine DNA-Spur, welche am Opfer gesichert werden konnte, zu einem Treffer in der DNA-Analyse-Datei geführt habe. Der 19jährige Mann konnte unmittelbar darauf am Samstag (20.10.2018) durch die Ermittlungsgruppe in einer Flüchtlingsunterkunft in Freiburg festgenommen werden.

Weitere intensive Ermittlungen, Vernehmungen, kriminaltechnische Untersuchungen sowie verdeckte Maßnahmen führten im Laufe der vergangenen Woche nach und nach zur Festnahme weiterer sieben Tatverdächtiger. Am Donnerstag (25.10.2018) konnte der letzte der bislang insgesamt acht dringend Tatverdächtigen in einer Umlandgemeinde, ebenfalls in einer dortigen Flüchtlingsunterkunft, festgenommen werden.

Die Beteiligung weiterer Personen kann nicht ausgeschlossen werden.

Die umfangreichen Ermittlungen der eigens gegründeten "Einsatzgruppe Club" dauern an. Zum konkreten Tatablauf in der Nacht vom 13. auf den 14.10.2018 werden noch weitere Ermittlungen geführt. Die bisherigen Untersuchungen des LKA legen eine Beeinflussung des Opfers mit berauschenden Mitteln nahe. Art, Umfang und Ursache einer möglichen Beeinflussung sind Gegenstand laufender Ermittlungen.

Weiterhin sucht die Ermittlungsgruppe Club Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Tatgeschehen vom 14.10.2018 machen können. Insbesondere Besucher des dortigen Clubs in der Hans-Bunte-Straße, die in der Tatnacht Wahrnehmungen zum Tatablauf gemacht haben, werden gebeten sich unter Tel: 0761-8825777 zu melden.

Stadt zeigt "große Bestürzung über abscheuliche Tat"

„Unsere Gedanken und Gefühle gelten dem Opfer dieser so abscheulichen Tat. Auch im Namen meiner Bürgermeisterkollegin und –kollegen verurteile ich diese furchtbare Tat auf das Schärfste“, hat Oberbürgermeister Martin Horn erklärt.

Er dankte der Polizei und der Staatsanwaltschaft für die schnelle Aufklärung und Inhaftierung einer Gruppe von Tatverdächtigen, darunter auch Männer, die in der Stadt Freiburg wohnen. Es gebe keinerlei Toleranz für solche widerwärtigen Verbrechen. Man werde die Anstrengungen, die Stadt für alle Menschen sicher zu gestalten, in enger Zusammenarbeit mit der Polizei weiter intensivieren, erklärte Horn.

Der Oberbürgermeister sagte weiter, dass ihn bestürze, dass unter den Tätern auch Geflüchtete seien. Dies seien Menschen, die selbst vor Verfolgung, Krieg und Gewalt nach Deutschland geflüchtet sind und in der Stadt Freiburg Schutz erhalten haben. Man biete diesen Schutz an, fordere aber auch klipp und klar, dass unsere Regeln und Gesetze von Allen akzeptiert und eingehalten werden.

Dennoch, betonte Horn, dürfen Straftaten nicht dazu dienen, die in Freiburg lebenden Geflüchteten pauschal zu verurteilen. Die meisten Menschen, die schutzsuchend zu uns
gekommen seien, wollten gut und in Sicherheit in unserer Stadt leben, wie alle anderen auch. Die Integration der Menschen sei eine gesellschaftliche Aufgabe.

Sicherheit in der Stadt soll weiter verstärkt werden

Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit dem Land habe die Stadt viele Maßnahmen wie die Einführung des Vollzugsdienstes, mehr Beleuchtung auf Wegen und Straßen, Sicherheitskonzepte für Schulen und Kindergärten und vieles mehr umgesetzt. Diesen Weg gelte es, im Interesse von ganz Freiburg konsequent weiter zu gehen und entsprechend zu intensivieren, so Horn.

(la)

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