Winfried Kretschmann, Frankreich, © Silas Stein - dpa

Fessenheim wird stillgelegt – Termin steht noch nicht fest

Die Sicherheitsbedenken zu Frankreichs ältestem Atommeiler scheinen am Ende zu überwiegen:

Das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Südbaden wird definitiv abgeschaltet.  Diese Nachricht nach Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Donnerstagnachmittag nach umfassenden Gesprächen mit der französischen Regierung öffentlich bekannt gegeben. Damit schiebt er Spekulationen einen Riegel vor, Frankreichs Präsident Francoise Hollande könnte sich eventuell doch nicht an sein Wahlversprechen halten, das scharf kritisierte Kraftwerk dauerhaft vom Netz zu nehmen. Der genaue Fahrplan und ein endgültiger Termin für die Stillegung bleiben jedoch auch weiterhin offen.

Frankreich möchte erst Ersatz sicherstellen

Zuletzt war das Jahr 2018 dafür im Gespräch gewesen, die genaue Zeitplanung ist aber auch deshalb schwierig, weil die Franzosen die Abschaltung Fessenheims an andere Bedingungen knüpfen. Vor allen Dingen muss vorher ein Ersatz her: Wann der neue Europäische Druckwasserreaktor in Flamanville am Ärmelkanal ans Netz geht, ist allerdings noch nicht ganz sicher.

Kritiker sehen gefährliche Sicherheitsmängel

Bereits seit Jahrzehnten gibt es einen großen Streit um die Sicherheit des Kernkraftwerks in Fessenheim. Immer wieder hatte es zuletzt kleinere Stör- und Zwischenfälle gegeben. Der Betreiber EDF hatte zwar immer wieder versichert, dass keine Gefahr für Mensch oder Umwelt besteht. Mehrere Gutachten hatten aber Sicherheitsmängel in wichtigen Bereichen wie dem Hochwasser- und Katastrophenschutz nahe gelegt.