Baden-Württemberg, Bundesland, The Länd, Landesregierung, Stuttgart, Logo, Wappen, © Marijan Murat - dpa (Archivbild)

Fachkräftemangel: Das Land leidet unter akutem Personalmangel

Mehr als 10.600 Stellen beim Land sind noch unbesetzt

Der Fachkräftemangel im Südwesten setzt nicht nur der Privatwirtschaft, unter anderem im Handwerk und im Handel, mächtig zu. Auch dem Land Baden-Württemberg fehlt es an Arbeitskräften. Viele Stellen können kaum noch besetzt werden.

Nach einer Aufstellung des Finanzministeriums waren Anfang des Jahres über 10.600 Beamtenstellen in der Landesverwaltung, in Schulen, Hochschulen und nachgeordneten Behörden nicht besetzt. Allein in den Schulen und im Kultusressort blieben gut 3.700 Stellen frei, heißt es in einer Antwort des Finanzministeriums - das selbst unter Personalproblemen leidet - auf eine FDP-Anfrage. Die Fraktion hatte die Anfrage gestellt, weil sie sich wunderte, dass die Ministerien bei den Haushaltsverhandlungen ständig neue Stellen beantragen, obwohl längst nicht alle bestehenden besetzt sind.

An den Schulen sind drei Prozent der Stellen unbesetzt - vergleichsweise guter Wert, sagt das Land

2.280 unbesetzte Stellen sind es im Innenministerium und vor allem bei der Polizei. Im Wissenschaftsressort und an den Hochschulen waren zu Jahresanfang ein Zehntel der knapp 14.300 Stellen nicht besetzt. In der Bauverwaltung, die dem Finanzministerium unterstellt ist, konkurriert das Land mit der Privatwirtschaft um Architekten, Ingenieure und Planer. Das Sozialministerium sucht derweil händeringend nach Ärztinnen und Ärzten für die Verstärkung der in der Pandemie schwer geforderten Gesundheitsämter. Im öffentlichen Gesundheitsdienst sind über 270 Stellen nicht besetzt.

Das Kultusministerium erklärte, in den Schulen seien von den etwa 93.000 Stellen seit Beginn des Schuljahrs etwa zwei bis drei Prozent nicht besetzt. Das sei ein vergleichsweise guter Wert, sagte ein Sprecher. Diese Stellen blieben zwar nominell unbesetzt, doch in der Praxis würden oft Vertretungslehrkräfte eingesetzt. Dafür sei auch extra Geld im Haushalt eingestellt.

(br/dpa)