Fliegerbombe, AKAD-Areal, Entschärfung, Bombe, © Stadt Lahr

Experten müssen am Mittag Weltkriegs-Bombe in Lahr entschärfen

In direkter Nähe musste der Kampfmittelbeseitigungsdienst 2018 schon zwei weitere Fliegerbomben entschärfen

Auf dem früheren AKAD-Gelände in Lahr sind Bauarbeiter am Dienstag (27.04.2021) im Erdreich auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg haben den Sprengkörper über die Nacht gesichert und wollen sich am Mittwochmittag gegen 13 Uhr an die Entschärfung machen.

Bei dem brisanten Fund handelt es sich um eine US-Fliegerbombe mit 250 Kilogramm und zwei mechanischen Standardzündern. Sie wurde wahrscheinlich beim Angriff der Aliierten im Februar 1945 auf das frühere Serre-Kasernengelände in Lahr abgeworfen, lag Jahrzehnte lang in sechs Metern Tiefe vergraben und könnte unter Umständen noch immer scharf sein.

An fast der gleichen Stelle wurden im Sommer 2018 schon einmal zwei Weltkriegsüberbleibsel entdeckt und erfolgreich unschädlich gemacht.

Großangelegte Evakuierungsaktion für rund 800 betroffene Anwohner

Für die Entschärfung müssen Anwohner diesmal in einem Radius von 300 Metern ihre Häuser verlassen. Das gleiche gilt für die Mitarbeiter aller umliegenden Betriebe. Insgesamt dürfte das nach Einschätzung der Stadtverwaltung rund 800 Menschen betreffen. Die Evakuierung beginnt dabei schon am Vormittag gegen 11 Uhr.

Die Polizei wird mit Lautsprecherdurchsagen durch die betroffenen Straßen fahren und von Außen kontrollieren, dass sich möglichst niemand mehr in den Gebäuden aufhält. Erst dann können die Entschärfer sich an ihre eigentliche Arbeit machen.

Die Sicherheitszone umfasst voraussichtlich folgende Straßen:

  • Hohbergweg
  • Lester-Pearson-Straße
  • Gustav-Stresemann-Ring
  • Teile des Schillingswegs
  • Teile der Bertha-Suttner-Allee
  • Teile der Aristide-Briand-Straße
  • Breitmatten 14

Das nahe gelegene Herzzentrum in Lahr ist nicht von den Maßnahmen betroffen. Im Rathaus wurde für Rückfragen ein Bürgertelefon unter Tel. 07821/9967000 geschaltet. Dort können sich Betroffene und andere Bürger ab etwa 9 Uhr mit ihren Anliegen rund um die Bombenentschärfung melden.

Für die Dauer des Einsatzes können sie in der Mehrzweckhalle im Bürgerpark unterkommen. Dorthin wird vom Herzzentrum aus auch ein Shuttleservice mit Bussen eingerichtet.

(fw)