Endinger Mord wird Vorlage für Buch

Polizist Walter Roth schreibt Buch über Mordfälle in Endingen und Kufstein

Ein 43-jähriger Lastwagenfahrer soll in Kufstein in Tirol und in Endingen zwei Frauen ermordet haben. 2017 wurde der Mann in Deutschland verhaftet und in Freiburg zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Polizist hat nun über diesen Fall ein Buch geschrieben.

Der rumänische Fernfahrer Catalin C. soll 2014 im österreichischen Kufstein eine französische Austauschstudentin getötet haben, zwei Jahre später vergewaltigte und tötete er eine Joggerin in Endingen und hinterließ keine konkreten Hinweise. Er verschwand so schnell und unerkannt, wie er gekommen war. Die Polizisten der Sonderkommission (Soko) „Erle“ suchten lange nach Indizien und Hinweisen. Die Spur mit der Nummer 4334 führte nach knapp sieben Monaten zur Festnahme des  Doppelmörders. Als Sprecher der Polizei war Kriminalhauptkommissar Walter Roth Mitglied der Soko, die den Fall löste. Seine Erfahrungen hat er in einem Buch festgehalten:

Der Mordfall Endingen war in seiner Konstellation derart außergewöhnlich, dass ich mich nach Ende der Ermittlungen zum Schreiben dieses Buches entschieden habe.“

Der 62-Jährige war mehr als 44 Jahre lang Polizist, seit vergangenem Herbst ist er im Ruhestand.

„Es waren Wochen und Monate der Ungewissheit, die auch erfahrende Ermittler emotional belastet hat“, sagt der frühere Kriminalbeamte Roth. „Wir standen zwischen Hoffnung und Ernüchterung.“ Ihm sei mit dem Buch wichtig gewesen, die Arbeit zu rekonstruieren und zu erklären. Roth war es nach eigener Aussage wichtig, dass Täter und Opfer nicht in den Mittelpunkt gestellt werden. Das Buch sei in Zusammenarbeit und mit Einverständnis der Eltern der getöteten Joggerin entstanden, so Roth. Das sei ihm wichtig, um die Privatsphäre vor allem der Angehörigen zu schützen.

Der Fall ist noch nicht final abgeschlossen, da sich der Lkw-Fahrer noch in Österreich vor Gericht verantworte muss. Der Prozess vor dem Landesgericht Innsbruck sollte eigentlich am 24. März beginnen, wurde wegen des Coronavirus aber auf den 09. Juni verschoben.

Das kriminalistische Sachbuch trägt den Titel „SOKO Erle - Der Mordfall Carolin G.“

(dpa/dk)