Verkabelt und ferngesteuert zur theoretischen Führerscheinprüfung

Eine Führerscheinprüfung mit mehr Wendungen, als ein Film von M. Night Shyamalan, gab es wahrscheinlich noch nie. Ein Betrugsversuch, den ein Teilnehmer der theoretischen Prüfung am Montag (25.09.2023) in Lörrach unternommen hatte, war gleichermaßen kreativ wie kurios - und endete erst im Krankenhaus und später auf dem Polizeirevier.

Komplett verkabelt hatte sich ein 22-Jähriger in die Theorieprüfung gesetzt, wie die Polizei berichtet. Auf seinem Rücken sei ein Mobiltelefon aufgeklebt gewesen. Im Oberteil befand sich eine eingenähte Knopfkamera und in seinem Ohr stecke ein In-Ear-Kopfhörer. Zudem fanden die Beamten man im Vorraum des Prüfungszimmers einen Rucksack, in welchem sich ein Signalverstärker befand. Dieser Rucksack soll von einem Mittäter dort abgestellt worden sein.

Entsprechend auffällig sei das Verhalten des Prüflings gewesen, berichtet die Polizei. Dies habe der Prüfer bemerkt und den jungen Mann darauf angesprochen. Der Prüfling habe daraufhin sofort die Flucht ergriffen und dabei einen Tisch gegen den Prüfer gestoßen. Ein weiterer Mitarbeiter, welcher zur Hilfe eilte, habe den Flüchtenden auch nicht aufhalten können. Erst im Treppenhaus endete die Flucht, als er mehreren hinzueilenden Polizisten in die Arme lief und vorläufig festgenommen werden konnte.

Bevor es mit dem 22-Jährigen jedoch auf's Polizeirevier ging, musste zuerst das Krankenhaus aufgesucht werden. Der In-Ear-Kopfhörer des 22-Jährigen steckte wohl so tief im Ohr, dass er ihn selbst nicht mehr herausbekam.

Das Polizeirevier erhofft sich nun Hinweise zu dem Mittäter, welche den Rucksack in dem Vorraum deponiert hat. Er wird wird wie folgt beschrieben: Männlich, etwa 1,70 Meter groß, schwarze, kurze Haare im "Undercut". Er sei dunkel gekleidet gewesen. Hinweise nimmt das Polizeirevier unter der Telefonnummer 07621/176-0 entgegen.

(br)