EHC Freiburg zahlt zum Saisonauftakt Lehrgeld

Die Lausitzer Füchse gelten als Titelkandidat und waren für den EHC Freiburg eine Nummer zu groß

Der Lieblings-Auftaktgegner dürften die füchse aus der Lausitz für den EHC Freiburg nicht mehr werden Zum DEL-2-Beginn geraten die Wölfe mit 3:7 unter die Räder.

Die erste Minute in der neuen Saison und der EHC liegt hinten. Ein nur zu bekanntes und ungeliebtes Gefühl  für Freiburger Eishockeyfreunde, das am Freitagabend fast schon symbolisch die Saison eröffnete. Niemand scheint die Wölfe so recht auf der Rechnung zu haben. Sie selbst sind von der eigenen Stärke überzeugt. Jedoch:  Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten gastierten die Freiburger zum Saisonauftakt in Weißwasser. Beide Male setzte es eine Niederlage.

Munteres Spiel mit mehr Anteilen für Weißwasser

Das sollte sich auch in der neuen Spielzeit nicht ändern. Waren es die Busbeine? Die Breisgauer konnten bei einem starken Gegner jedenfalls nicht abrufen, was sie sich erhofften. Im ersten Drittel entwickelte sich ein munteres Spiel. Früh nahm der an diesem Tag stärkste EHC-Spieler, Luke Pither, eine Strafe - früh setzte es das Gegentor. Nicht unverdient bauten die Füchse die Führung durch Tomas Anres aus. Im Powerplay kassieren die Wölfe um ein Haar den Shorthander, aber Meisner rettete und Pageau netzte im Gegenzug ein (12.).

Im Prinzip war es kein Klassenunterschied, der sich in den ersten beiden Dritteln offenbarte. Doch vor dem Tor zeigten sich die Füchse kaltschnäuziger als die Wölfe. Dabei begann das drittel verheißungsvoll. Zunächst glich Gregory Saakyan beim Zwei-auf-Eins-Konter aus (23.). Doch Weißwasser schlug mit aller Härte zurück. Joel Keussen, der mit seiner Strafe das Gegentor mitverschuldet hatte, traf postwendend. Und binnen 90 Sekunden setzte es zwei weitere Gegentore (25./26.).

Die Freiburger können nichts mehr entgegensetzen

Bei den Füchsen klappte nun alles. Die Freiburger spielten mit, doch gegen die flinken Sachsen ohne Erfolg. Zu allem Überfluss fingen sich die Wölfe bei eigener Überzahl das nächste Gegentor (31.).

Im Schlussdrittel verwalteten die Füchse ihren Vorsprung gut, während beim EHC Leon Meder für den glücklosen Ben Meisner im Tor übernahm. Nach einer Zwei-plus-zehn-Minuten-Strafe gegen Weißwasser betrieb Pither Ergebniskosmetik. Kurz vor Schluss düpierte Keussen den jungen EHC-Goalie am kurzen Pfosten.

EHC-Trainer mit Füchse-Coach befreundet

EHC-Trainer Peter Russell und Füchse-Coach Corey Neilsen kennen sich gut - Neilsen war einst Co-Trainer in Russels britischer Nationalmannschaft. "Wir kennen uns gut - viele fragen sich warum", scherzte Russel. Er kritisiert, dass sein Team im zweiten Drittel phasenweise nicht konkurrenzfähig gewesen sei.

Der EHC zahlte im ersten Saisonspiel, trotz engagierter Leistung, Lehrgeld. Noch klappt das Zusammenspiel nicht so, wie man es sich erhofft. Noch sitzen die Automatismen nicht. Das Problem: Am Sonntag, beim ersten Heimspiel in der neu benannten Echte Helden Arena, dürfte die Aufgabe keine leichtere werden. Ab 18.30 Uhr empfangen die Wölfe nämlich den amtierenden DEL-2-Meister aus Ravensburg. Die Towerstars haben im Sommer ebenfalls personell aufgerüstet und sinnen auf die Titelverteidigung.

(br)