Drohne, Aussaat, Wald, Landkreis, Lörrach, © Landratsamt Lörrach

Drohne soll neue Bäume in geschädigten Waldgebieten im Kreis Lörrach pflanzen

In den letzten vier Jahren haben die Folgen des Klimawandels allein rund um Todtnau fast 100 Hektar Wald geschädigt

In den Wäldern rund um Todtnau sind bereits in den letzten Tagen spezielle Drohnen zum Einsatz gekommen, um aus der Luft neue Bäume zu pflanzen. Darauf weist am Mittwoch (30.03.2022) das zuständige Landratsamt in Lörrach hin. Das Fluggerät gehört einer  beauftragten Firma aus Berlin und hat rund ein Kilogramm Birkensamen im Gepäck, mit denen eine große Schadfläche im Todtnauer Stadtwald wieder aufgeforstet werden soll.

Grundsätzlich gibt es aus Sicht des Forstrevierleiters Hubert Frederich verschiedene Möglichkeiten, wie solche kahlen Stellen im Wald wieder neu bepflanzt werden. Üblicherweise setzen die Verantwortlichen vor allem auf eine natürliche Ansamung von Bäumen ohne zusätzliche Eingriffe durch den Menschen.

In den Fällen, wo aber noch keine neue Waldgeneration in den Startlöchern steht, dürfe nicht zu lange gewartet werden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Baumbestände noch in ihrer Wachstumsphase geschädigt werden oder wenn Wildtiere an den jungen Bäumen fressen.

Drohnen könnten dort zum Einsatz kommen, wo Waldarbeiter an ihre Grenzen stoßen

Normalerweise greifen die Forstbehörden in solchen Fällen dann auf junge Pflanzen aus den Baumschulen zurück - manchmal stehen aber nicht genügend Exemplare zur Verfügung und auch die Personalkosten sind  beim Einpflanzen solcher Setzlinge von Hand vergleichsweise hoch. Deshalb könnte der Einsatz von Drohnen, die vom Himmel Samen fallen lassen, eine praktikable Alternative darstellen.

Im konkreten Fall gilt das vor allem auch deshalb, weil der Hang bei der betroffenen Schadfläche im Präger Gletscherkessel sehr steil und der Boden schottrig ist. Für Waldarbeiter wäre hier eine große Pflanzaktion nicht nur extrem mühsam, sondern auch riskant.

Wichtig wäre bei dieser Methode nun etwas mehr Regen. Auch wenn die Birkensamen als sehr robust gelten, benötigen sie zum Anwachsen zusätzliche Feuchtigkeit. Der Stadtwald in Todtnau hatte in den letzten Jahren wie fast alle Wälder im Oberen Wiesental schwer unter klimabedingten Waldschäden gelitten. Stürme, Trockenheit, Hitze und Borkenkäfer haben in den letzten vier Jahren vor Ort fast einhundert Hektar Wald rund um Todtnau schwer beschädigt. Aus der direkten Umgebung kommen außerdem weitere Schadflächen in dreifacher Höhe zusammen.

(fw)