Zoll, Grenzübergang, Grenze, © Pixabay (Symbolbild)

Drogenschmuggel an den Grenzen zu Südbaden bleibt konstant

Egal ob beim Zigaretten-, Alkohol- und Waffenschmuggel oder bei der Einfuhr gefälschter Produkte:

In fast allen Aufgabenbereichen kann der Zoll im südbadischen Grenzgebiet auf ein erfolgreiches Einsatzjahr 2016 zurückschauen. Das geht aus der Jahresbilanz des zuständigen Hauptzollamts Lörrach hervor. Allerdings bereitet vor allem die Rauschgiftkriminalität den Fahndern zunehmend Sorgen. Trotz aller Bemühungen der letzten Jahren bleiben die Schmuggler hier konstant aktiv:

Deutlich mehr Drogen sichergestellt

Bei ihren Kontrollen sind den Grenzwächtern 2016 fast doppelt so viele synthetische Drogen in die Hände gefallen wie Vorjahr und auch bei den anderen steigen die Fallzahlen an. Insgesamt konnten die Beamten 27 Kilogramm Heroin, über 23.000 Ecstasy-Tabletten, 11 Kilo Kokain und 35 Kilogramm Marihuana sicherstellen. Die Drogenschmuggler kennen dabei das Vorgehen der Fahnder inzwischen sehr gut und stimmen sich auf die Kontrollen ab. Neben den klassischen Verstecken in Lastwagen oder Autos nutzen sie daher immer häufiger die Bahn, Fernbuslinien oder neuerdings auch die grenzüberschreitende Tramlinie 8 zwischen Basel und Weil am Rhein - so eine wichtige Erkenntnis des Zolls.

Wolfgang Brandenburg vom Hauptzollamt Lörrach erklärt, welche Wege die Drogenschmuggler in Südbaden nutzen

An den Grenzübergängen sehen sich die Beamten gleichzeitig einem immer stärkeren Lastwagenverkehr ausgesetzt. Während etwa die Grenzanlage an der Autobahn in Weil am Rhein in den 1980ern ursprünglich auf wenige hundert LKW ausgelegt war, passieren inzwischen an Spitzentagen mehr als 4000 Sattelschlepper pro Tag die Grenze zur Schweiz in beide Richtungen.

Deutlich mehr Verkehr an den Grenzen

Dabei mussten die Zollbehörden in Südbaden insgesamt 2,8 Millionen Mal Waren zur gewerblichen Einfuhr abfertigen. Doch nicht nur bei den Lastwagen steigt der Aufwand: Rechnet man alle Einnahmen durch Steuern und sonstige Abgaben zusammen, hat das Hauptzollamt Lörrach dabei 2,5 Milliarden Euro eingenommen und toppt damit noch einmal das bereits "umsatzreiche" Vorjahr.

Schwarzarbeiter verursachen in Südbaden wirtschaftlichen Millionenschaden

Auch bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit hatten die Zollkontrolleure letztes Jahr viel zu tun. Sie haben 890 Arbeitgeber in der Region überprüft und dabei über 1700 Strafverfahren eingeleitet. Dabei ging es um illegale Beschäftigung, Verstöße gegen den Mindestlohn oder auch Anstellungen ohne nötige Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigungen.

Insgesamt haben Schwarzarbeiter aus Südbaden dabei einen Schaden von mindestens 9,1 Millionen Euro bei den Sozialversuchungsträgern angerichtet. Die Dunkelziffer dürfte nach wie vor noch deutlich höher liegen.

Zoll sucht Nachwuchs in der Region

Das Hauptzollamt Lörrach ist quasi für ganz Südbaden zuständig und deckt mit seinen rund 1000 Mitarbeitern ein Einsatzgebiet von etwa 5000 Quadratkilometern ab - von der Ortenau im Norden bis hin zum Grenzgebiet im Dreiländereck. Noch immer beklagt die Behörde einen anhaltenden Nachwuchsmangel und möchte mit Hilfe von mehr Werbung nach geeigneten Bewerbern suchen. Außerdem sollen bereits ab Juni mit einem ersten Schritt auch zunächst 20 Tarifbeschäftigte die Beamten des Zolls in der Region unterstützen.