Gericht, Justiz, © Patrick Seeger - dpa

Dreieinhalb Jahre Haft für Mann, der Polizisten bewusstlos schlug

Im August hatte der Angeklagte einen Beamten per Kniestoß verletzt

Vor dem Landgericht Freiburg wurde am Dienstag (4. Februar 2020) ein 22-Jähriger aus dem Markgräflerland zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er im August 2019 einen Polizisten mit einem Kniestoß bewusstlos getreten hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Filmaufnahmen der Bodycam (Kamera am Körper) eines der Polizisten wiederlegten die Vorwürfe des Angeklagten, wonach der Kontakt mit dem Polizisten versehentlich passiert sei. Die Familie des Angeklagten betreibt eine Bäckerei, vor der es am Tatabend zu einem heftigen Streit zwischen dem Angeklagten, einem seiner Brüder und dessen Vater gekommen sei. Schlussendlich seien zehn bis 15 Personen in den Streit involviert gewesen - eine Situation, die Nachbarn dazu veranlasste, die Polizei zu alarmieren.

Mit dem Knie am Kopf getroffen - Polizist bewusstlos

Eine eintreffende Polizeistreife forderte Verstärkung an - unter anderem von einer Hundestaffel. Da die Streitenden ihren Disput als Familiensache ansahen, richtete sich die Aggression in der Folge gegen die Beamten. Die Polizisten nahmen im Zuge der angespannten Situation einen Bruder des Angeklagten fest, der sich intensiv wehrte. Die Filmaufnahmen zeigen, wie der Angeklagte einen knienden Polizisten plötzlich aus dem Bild tritt. Der Verurteilte habe den Polizisten am Kopf getroffen, so das Gericht. Der Getretene blieb bewusstlos auf dem Boden liegen.

Zwei Tage musste der Beamte im Krankenhaus verbringen, war eine Woche lang krankgeschrieben. Er selbst erinnere sich nicht an den Vorfall. Die hohe Strafe von dreieinhalb Jahren Haft blieb unter der Forderung der Staatsanwaltschaft (vier Jahre), solle aber eine abschreckende Wirkung haben, so der vorsitzende Richter.

(br)