Platz der Alten Synagoge, Freiburg, Straßenschild, © baden.fm (Symbolbild)

Die Stadtverwaltung erlässt das Glasverbot auf Probe am Platz der alten Synagoge

Große Abfallcontainer werden installiert, für Kulturveranstaltungen auf städtischen Grünflächen fallen Gebühren weg

Am Platz der alten Synagoge in Freiburg gelten ab dem Wochenende (26. und 27.06.2021) andere Regeln - wenn auch zunächst nur als Probedurchlauf. Zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens gilt dort an den kommenden beiden Wochenenden ein Glasverbot. Damit reagiert die Stadt auf die zuletzt ausufernden Feiern, die Vermüllung und Ruhestörungen mit sich brachten. Am Platz selbst machen Hinweisschilder auf die Regelung aufmerksam. Es werden außerdem große Abfallcontainer aufgestellt.

Nachdem es an den vergangenen beiden Wochenenden massive Beschwerden gab, weil der Platz der alten Synagoge stark vermüllt wurde und es zu Gewalt gegen Polizisten und Ordnungsbeamte und sexuellen Belästigungen kam, zieht die Stadt nun Konsequenzen. Ein nächtliches Glasverbot wird, wie angekündigt, für die nächsten beiden Wochenenden verhängt. Ein nächtliches Aufenthaltsverbot wird es zunächst nicht geben.

Für uns steht der Schutz der körperlichen Unversehrtheit an erster Stelle."

"Körperverletzungen, sexuelle Übergriffe, Angriffe auf Ordnungskräfte sowie massive Ruhestörungen werden wir nicht tolerieren", kündigt auch der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn an. "Daher reagieren wir mit klarer Kante. Für uns steht der Schutz der körperlichen Unversehrtheit an erster Stelle. An diesem Wochenende werden wir verschiedene Maßnahmen umsetzen, die wir mit der Polizei abgestimmt haben.“

Amt für öffentliche Ordnung und Polizei versprechen sich von dem Glasverbot, dass weniger gefährlicher Müll entsteht. Auch solle das Risiko von Flaschenwürfen gegenüber Beamten reduziert werden. Auch soll so verhindert werden, dass der Alkoholpegel in den späten Abendstunden bei einigen Platzbesuchern so weit steigt, dass diese aggressiv werden. Große Abfallcontainer sollen gleichzeitig dafür sorgen, dass die Menschen ihren Müll gleich entsorgen. Im Rahmen der Aktion "Chill out and keep clean“ verteilen Freiwillige darüber hinaus am Wochenende Papiertüten, um auf das Müllproblem aufmerksam zu machen.

Keine Gebühren für Kulturveranstaltungen auf städtischen Grünflächen

Parallel zur Restriktion auf dem vor allem bei jungen Menschen beliebten Platz vor dem Stadttheater, wolle man mit einer "Gebührenbefreiung für Kulturveranstaltungen auf städtischen Grünflächen weitere attraktive Angebote starten“, erklärt OB Horn. Hier möchte die Stadtverwaltung von Juli bis Dezember 2021 die Gebühren für kulturelle Veranstaltungen auf städtischen Grünflächen senken oder erlassen und diese, soweit erforderlich, rekultivieren. So soll der Platz der alten Synagoge entlastet und das Feier-Geschehen in der Stadt entzerrt werden.

(br)