Nosferatuspinne, Spinne, Kräuseljagdspinne, Arachnophobie, © Janine Konopka - baden.fm

Die Nosferatu-Spinne breitet sich im Südwesten immer weiter aus

Der NABU hat ein neues Meldeportal für die achtbeinigen Einwanderer eingerichtet

Sie wird in Baden-Württemberg seit diesem Sommer immer häufiger gesichtet und scheint bei uns im Südwesten nun endgültig heimisch geworden zu sein. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) fühlt sich in unseren Gefilden wohl und breitet sich scheinbar immer weiter aus. Diesen Eindruck bekommen auch Spinnenfachleute und rufen die Menschen nun auf, Sichtungen auf einer zentralen Plattform zu melden.

Die Online-Plattform "Naturgucker", über die Naturbeobachtungen gemeldet werden können, hat jetzt zusammen mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) ein spezielles Internetportal eingerichtet, um Sichtungen der Nosferatu-Spinne zu sammeln. "Ziel ist es, mehr über das Vorkommen dieser Art und ihre möglicherweise durch den Klimawandel und andere Faktoren bedingte Ausbreitung in Deutschland zu dokumentieren", erklärt Robert Pfeifle vom NABU Baden-Württemberg. Sichtungen können unkompliziert unter https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu eingetragen werden - am besten mit Foto des Tieres.

Nicht gefährlich, für Menschen mit Arachnophobie aber gruselig

Eigentlich stammt die Nosferatu-Spinne aus dem Mittelmeergebiet. Sie gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Der Körper misst ein bis zwei Zentimeter in der Länge, die Beinspannweite beträgt etwa fünf Zentimeter. 2005 wurde das Tier erstmals zum ersten Mal in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang der Rheinschiene verbreitet. Die Nosferatu-Spinnen spinnt keine Netze sondern jagt ihre Beute aktiv. In Baden-Württemberg hält sie sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf - oft an Hauswänden oder im Bereich von Gartenhäuschen, Balkonen und Terrassen. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert.

Gefährlich ist die Spinne nicht, wenngleich ein Biss schmerzhaft sein kann, ähnlich einem Wespenstich. In aller Regel ergreift das Tier jedoch die Flucht, wenn sich etwas so Großes wie ein Mensch nähert.

Wer in der Wohnung ein Exemplar findet, kann es genau wie andere Spinnen nach draußen setzen: "Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern", empfiehlt NABU-Fachmann Pfeifle.

(br)