Neko, Freiburg, Club, Diskothek, Mischpult, Feiern, DJ, Kultur, Nachtleben, Disco, Tanzen, © Philipp von Ditfurth - dpa (Symbolbild)

Die ersten Diskotheken stellen auch in Baden wieder freiwillig ihren Betrieb ein

Die Clubszene fordert weitere finanzielle Unterstützung und denkt sogar über den Nutzen eines Lockdowns nach

Weil wegen steigender Infektionszahlen im Südwesten immer weniger Menschen in Clubs tanzen gehen und die Hürden dafür immer größer werden, schließen die ersten Betreiber in Baden-Württemberg ihre Diskos wieder freiwillig.

Für sie ergibt ein weiteres Offenhalten ihrer Angebote aus wirtschaftlicher wie pandemischer Sicht unter den aktuellen Umständen keinen Sinn, erklärt Simon Waldenspuhl von der Interessensgemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg am Donnerstag (25.11.2021).

Schon vor den neuen Alarmstufe-Regeln gingen die Besucher spürbar zurück

Teilweise waren am letzten Wochenende rund 70 bis 80 Prozent weniger Gäste auf die Tanzflächen im Land geströmt, so die Rückmeldung der Clubbetreiber. Hinzu kommen nun vor allem auch die neuen Corona-Regeln in der Alarmstufe II, die aktuell wegen der hohen Auslastung auf den Intensivstationen gilt.

Die Landesregierung hatte am Dienstagabend beschlossen, dass künftg nur noch Geimpfte und Genesene mit aktuellem negativen Testergebnis in den Diskos feiern gehen dürfen. Der Rückgang bei den Besucherzahlen hat sich laut Waldenspuhl aber schon vorher bemerkbar gemacht:

Niemand ist in der Stimmung, dass ausgelassene Partys jetzt das sind, was gerade angebracht ist.

Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme seien weitere Hilfen für die Club-Betreiber nötig, so die Forderung der Interessensgemeinschaft. Die Szene würde gerade stark leiden und werde nicht darum herumkommen, weitere finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.

Nach monatelangen Schließungen habe die Branche ihren Betrieb nach Waldenspuhls Einschätzung gar nicht wirklich wieder voll hochfahren können, bevor die aktuelle Infektionswelle wieder für massive Probleme gesorgt hat.

Diskussion über möglichen Lockdown entfacht

Auf der einen Seite denken nun sogar die ersten Diskothekenbesitzer darüber nach, ob ein baldiger Lockdown nicht doch Sinn ergeben würde. Dann könnte im Anschluss wieder mit einem viel besseren Gewissen gefeiert werden, sobald die vierte Corona-Welle gebrochen wäre. Auf der anderen Seite würden durch die Club-Schließungen noch mehr Feiern komplett ins Private verlegt, wo die Vorsichtsmaßnahmen oft schlechter seien und es keine Kontrolle von Hygieneregeln gebe.

(fw) / dpa