Im südbadischen Eschbach können die besten Fallschirmspringer Deutschlands ihr Können unter Beweis stellen:

Ab Dienstag startet auf dem südbadischen Flugplatz Bremgarten die heiße Phase der Deutschen Meisterschaft im Fallschirmspringen. Fast die ganze Woche lang treten dort dann fast 200 Profi-Springer in mehr als 40 Teams in den unterschiedlichsten Disziplinen ihres Extremsports an: Vom Formationsspringen in Vierer-Gruppen bis hin zum rasanten Speed-Skydiving ist am Himmel über Südbaden so ziemlich alles geboten.

Training bereits am Wochenende gestartet

Bereits seit dem Freitag laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das ganze Wochenende über haben die teilnehmenden Fallschirm-Teams dutzende Testsprünge aus dem Flugzeug oder im Windkanal absolviert - zusätzlich zum normalen Tandemsprung-Betrieb am Flugplatz für Jedermann. Im Gegensatz zu den Einsteigern steht bei den Profis aber meist nicht mehr der Adrenalinrausch, sondern die sportlichen Feinheiten im Fokus. Jede kleinste Bewegung im freien Fall oder später bei der Landung will genau choreografiert und geübt sein. Es gelten strenge Regeln und jeder Sprung wird - wie auch bei anderen Sportarten - natürlich genau analysiert, um eine Wertung zu erzielen.

Der Gastgeberverein Skyhigh Fallschirmsport Eschbach e.V. lädt dabei auch zum Live-Public-Viewing auf den Landeplatz. Dort lassen sich für Zuschauer die Landungen in Natura oder auf einer großen Leinwand verfolgen, ein Rahmenprogramm mit Musik und kulinarischen Angeboten soll die Wartezeit auf den nächsten Teilnehmer verkürzen. Rund um den Sprungplatz lassen sich außerdem die Vorbereitungen der einzelnen Springer beobachten, wie etwa das Packen der Fallschirme.

Sicherheit wird sehr groß geschrieben

Die Risiken ihres Extremsports haben die Teilnehmer dabei ebenfalls vor Augen. Erst Ende Mai war ein erfahrener Wingsuit-Springer nach einem Zusammenstoß am Himmel über Eschbach mit einem Kollegen zu Boden gestürzt und gestorben. Und jetzt am Trainingswochenende hat ein Basejumper in der Schweiz seinen ungewollten Absturz live via Facebook übertragen. Die größte Variable bleibt der Faktor Mensch, glaubt der Eschbacher Sprungplatz-Betreiber Robin Schimmele. Die Sicherheit werde bei allen Arten des Fallschirmsports an höchster Stelle geschrieben - die Ausrüstung muss genau überprüft werden und hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt. Auslöse-Automatiken für die Rettungsschirme gehören in weiten Teilen Deutschlands bereits seit Längerem zum Standard. Gerade die komplizierteren Sprungarten wie das Wingsuit-Fliegen setzen außerdem eine Erfahrung von mehreren hundert absolvierten Fallschirmsprüngen voraus. Nur absolute Profis, die ihr Handwerk genau beherrschen, dürfen sich überhaupt erst daran wagen. Deshalb gehören Abstürze und andere Katastrophen glücklicherweise weiterhin zur kompletten Ausnahme.

Die Deutsche Meisterschaft im Fallschirmspringen läuft vom 30. August bis zum 03. September 2016 auf dem Flugplatz Bremgarten in Eschbach. Weitere Informationen über die Veranstaltung, auch mit den genauen Sprungzeiten, gibt es auf der Webseite des Deutschen Fallschirmsport Verbands oder beim Gastgeber Skyhigh.