Rheintalbahn, Sperrung, Gleise, © Uli Deck - dpa

Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck an Rheintalbahn-Problem

Deutsche Bahn will Reisende in Zukunft besser informieren

Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck an der Wiederinbetriebnahme der Rheintalbahn. Im Fokus steht, den Zugverkehr für die Kunden so schnell wie möglich wieder aufzunehmen, so ein Bahnsprecher am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Karlsruhe.

Zusammen mit den ausführenden Baufirmen, Sachverständigen und Gutachtern wird momentan das Verfahren zur Stabilisierung der Tunnelbaustelle in Rastatt geklärt. Anschließend soll die Strecke umfassend instand gesetzt werden. Das ist zumindest der Plan der verantwortlichen Experten, die derzeit einen Zeitplan entwickeln, über den die DB die Öffentlichkeit bald informieren will. Wann das sein wird, ist noch völlig unklar.

Gleichzeitig könnten die Arbeiten aber wesentlich länger dauern, als die bisher veranschlagten zwei Wochen. Auf Medienanfragen hatte der Konzern eingeräumt, dass es offenbar während der Reparaturarbeiten erneut zu unterirdischen Bewegungen im Erdreich gekommen ist. Die Millionen teure Tunnelbohrmaschine im Untergrund glauben die Verantwortlichen inzwischen verloren. Welche Auswirkungen eine weitere Absenkung für die darüber liegenden Gleise hätte und ob auch anliegende Häuser betroffen wären, lässt sich nur schwer einschätzen.

Mehr Personal soll eingesetzt werden

Die Bahn spricht davon, dass der Personenverkehr bisher stabil läuft. Zwischen Baden-Baden und Rastatt werden nach wie vor Busse eingesetzt. In den vergangenen 24 Stunden wurde nach Angaben des Bahnsprechers der Ersatzverkehr für die betroffenen Reisenden weiter optimiert. Vor allem in der Kommunikation mit den Kunden will die Bahn sich in Zukunft verbessern.

Dazu soll mehr Personal auch an den Bahnhöfen eingesetzt werden. Auch über die Homepage der Bahn und ihre App sollen mehr Angaben zur Sperrung und ihren Auswirkungen gemacht werden, so das Ziel. Viele Bahnkunden hatten dem Konzern vorgeworfen, ohne jegliche Infos stundenlang ausharren zu müssen.

Güterverkehr stark von der Sperrung beeinflusst

Da auch der Güterverkehr auf der Rheintalstrecke stark von der Sperrung betroffen ist, sollen auch dort so schnell wie möglich Ersatzkonzepte greifen. Der Plan: Die DB setzt auf die großflächige Umfahrung des Bereiches, aber auch auf eine Verlagerung auf andere Verkehrmittel wie das Binnenschiff oder den Lastwagen. Insgesamt bietet die DB ihren Kunden 200 Umleitungstrassen mit unterschiedlichen technischen Anforderungen an. Außerdem sollen geplante Baustellen verschoben werden, damit die Einschränkungen möglichst gering gehalten und weitere Umfahrungen möglich gemacht werden können. 

In Spitzenzeiten sind auf dem Nord-Süd-Korridor zwischen Karlsruhe und Basel bis zu 200 Güterzüge täglich unterwegs. Saisonal bedingt sind es aktuell deutlich weniger.

Bahn verteidigt Tunnelkonzept

Die Kritik an der Bahn war groß, nachdem offenbar Teile eines Tunnels bei Rastatt eingestürzt waren. Die Bahn wehrt sich nun gegen die Vorwürfe, mit ihren eingesetzten Verfahren an Tunneln beinahe eine Katastrophe ausgelöst zu haben.  Die DB will weiter am geplanten Tunnelbau festhalten. Die Begründung:

Das für den Tunnelbau in Rastatt eingesetzte Verfahren ist international bewährt und wurde vielfach auch in Deutschland eingesetzt. Im Vorfeld wurde es von der DB und den ausführenden Baufirmen mit Gutachtern und Sachverständigen abgestimmt - Martin Schmolke Pressesprecher DB

Die Folge: Neben den Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme der Rheinthalbahn arbeitet die DB zusammen mit den Baufirmen und Sachverständigen an einem Konzept zur Fortführung der Tunnelbaumaßnahmen. Weitere kritische Stimmen dürften damit vorprogrammiert sein.

(dz)