WhatsApp, Icon, © Ritchie B. Tongo - dpa

Das sollten WhatsApp-Nutzer zum Stichtag am Samstag wissen

Am Wochenende treten die neuen Datenschutz-Bestimmungen in Kraft. Wer die ablehnt, fliegt schrittweise raus

Am Samstag (15.05.2021) ist für Millionen von Nutzern des Messengerdienstes WhatsApp Stichtag: Bis zu diesem Datum hatten ihnen die Anbieter seit dem Frühjahr Zeit gegeben, um die neuen Datenschutzbestimmungen ihres Chatdienstes zu akzeptieren. Wer das als User nicht möchte, dem drohen jetzt nach und nach Einschränkungen.

Zu Beginn dürften Nutzer, die nicht in die neuen Regeln eingewilligt haben, erst einmal keine großen Änderungen bemerken. Sie bekommen zwar wiederkehrende Warnhinweise auf ihrem Smartphone angezeigt, dürfen aber für ein paar Wochen lang weiterhin alle Funktionen von WhatsApp nutzen. Erst wenn danach noch immer keine Zustimmung vorliegt, fallen dann Schritt für Schritt die grundlegenden Features weg.

Chatliste fällt zuerst weg, später können keine neuen Nachrichten mehr geschrieben werden

So wird als eine der ersten Maßnahmen die Liste mit den zuletzt kontaktierten Chats nicht mehr abrufbar sein, schreiben die Entwickler in ihrem Blog. Deutlich später soll es dann irgendwann auch nicht mehr möglich sein, Anrufe oder Nachrichten an andere zu schicken.

Eingehende Anrufe sollen aber sowohl als Audio als auch in Videoform weiterhin annehmbar sein. Die betroffenen User sollen außerdem eingehende Nachrichten zumindest über das Benachrichtigungstool beantworten können.

Datenschützer hatten bei den neuen Regeln des Unternehmens, das zum Facebook-Konzern gehört, Bedenken geäußert. Sie befürchten, dass Nutzerdaten und im schlimmsten Fall auch Gesprächsinhalte der User an den Mutterkonzern und seine Werbepartner weitergegeben werden könnten, ohne dass der Nutzer davon etwas mitbekommt.

WhatsApp wehrt sich innerhalb der EU gegen "Datenklau"-Vorwürfe

WhatsApp spricht hingegen von einem grundlegenden Missverständnis und betont, dass sich an der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nichts ändern wird. Diese Funktion sorgt bisher dafür, dass nur Sender und Empfänger einer WhatsApp-Nachricht den Inhalt lesen können.

Nach eigenen Angaben geht es dem Messengerdienst mit seinem Update stattdessen darum, die Kommunikation mit Unternehmen zu verbessern. Außerhalb der Europäischen Union ist die Lage hingegen schon seit dem Jahr 2016 eine andere.

Weil im Nicht-EU-Ausland andere Datenschutzbestimmungen gelten, dürfen Nutzerdaten dort zu Werbezwecken, zur Produktverbesserung oder zur Auswertung direkt an Facebook fließen.

Die Ankündigung neuer Datenschutzbestimmungen hatte bei WhatsApp zu einer massiven Abwanderungswelle hin zu anderen Anbietern geführt.

dpa / (fw)