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CSD 2017 in Freiburg: erfrischend un(d)beliebt

Kampf gegen gesellschaftlichen Rückschritt

Am kommenden Samstag, 01. Juli, findet in Freiburg zum vierten Mal der Christopher Street Day statt. Bei der Parade wird für die Rechte von Homosexuellen und Transgendern demonstriert. Unter dem Motto: „erfrischend un(d)beliebt“ richtet sich der Veranstalter gemeinsam mit der ganzen Gemeinschaft gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sexueller Minderheiten.

Bereits im letzten Jahr haben sich die Organisatoren gegen rechtspopulistische und -extreme Parteien gestellt, was auch beim CSD in diesem Jahr der Fall sein wird. Die Parade hat neben dem Motto auch die klare Botschaft angeheftet: Kampf dem gesellschaftlichen Rückschritt. Für die Veranstalter habe es im vergangenen Jahr 2016 ein Erstarken der Rechten gegeben, was ein deutliches Zeichen für eine Rückkehr zu alten Zeiten bedeuten würde.

Feindlichkeit und Hass auf sexuelle Minderheiten würden wieder toleriert werden und es gäbe möglicherweise Zustände, wie sie es zuletzt vor der Teillegalisierung der Homosexualität in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1969 gegeben hat. Ein Risiko, das es in den Augen der Veranstalter zu vermeiden gilt.

Forderungen des CSD Freiburg

Die Organisatoren haben zu jeder Parade eine Liste an Forderungen, die sie der Gesellschaft und hauptsächlich der Regierung stellen. Die Liste verlängere sich Jahr für Jahr, da sich sehr wenig tue, so die Veranstalter. Bis auf die Abstimmung am kommenden Freitag über die Homo-Ehe im Bundestag, habe sich kaum etwas geändert.

Das sind die neuen Forderungen zusammengefasst:

  • Gleichstellung und Anpassung an queere Lebensrealitäten - Gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt
  • Konsequentes Vorgehen gegen rechtspopulistische und -extreme Parteien und Organisationen, sowie klarere Trennung von Kirche und Staat - Gegen Rechtspopulismus, Nationalismus und religiösen Wahn
  • Die verschiedenen Szenen sexueller Vielfalt sollen eine Gemeinschaft bilden - Gegen Straightacting und Homonorm
  • Ein Ende von szene-internen Diskriminierungen, vor allem im Internet - Gegen Mehrfachdiskriminierung
  • Alle sexuellen Minderheiten sollen sich öffentlich zeigen - Gegen Anonymisierung

Einer der Veranstalter, der Student Christian Köper, äußert gegenüber baden.fm seine Einschätzung der aktuellen Situation und positioniert sich:

Christian Köper: "Wir sehen einen gesellschaftlichen Rückschritt."

Die Hauptaussage des diesjährigen CSD in Freiburg, so Köper, sei der Kampf dem gesellschaftlichen Rückschritt. Köper sehe europäisch und global eben diesen Rückgang zu Homo-und Transfeindlichkeit. Gegen diese Problematik möchte die Gemeinschaft kämpfen, so Köper weiter.

Freiburgs Dragqueen Betty BBQ ist mit eigenem Wagen dabei - powered by baden.fm

Die inoffizielle Mutter Freiburgs, Dragqueen Betty BBQ, wird beim CSD 2017 mit ihrem eigenen Truck mitfeiern, powered by baden.fm! Erst am Donnerstagmorgen ist sie als Studiogast bei Lennert, Lisa und das Landei-Die baden.fm Morgenshow erschienen und hat Lisa und dem Landei ein wenig aus ihrem Leben erzählt.

Betty BBQ zu Gast im Studio bei Lennert, Lisa und das Landei-Die baden.fm Morgenshow

Betty BBQ sagt, dass sie alleine für das Schminken rund zwei Stunden braucht. Unser Landei Reyk fragt die "Mutti", was eine Dragqueen eigentlich ist. Betty BBQ antwortet, dass eine Dragqueen ein Mann ist, der auf übertriebene Art und Weise eine Frau darstellt. Im Grunde seien Dragqueens bunte Entertainer, so Betty BBQ weiter.

Sie lädt außerdem Lisa und das Landei ein, auf ihren Wagen für den CSD 2017 in Freiburg zu kommen und mitzufeiern. Was Intoleranz gegenüber sexueller Minderheiten geht, hat Betty BBQ auch eine klare Meinung: ob hetero, schwul, lesbisch oder sexuell verwirrt- sie lädt alle zum Feiern auf dem CSD ein.

Betty BBQ im knallharten baden.fm-Verhör

Wie die berühmteste Dragqueen Freiburgs sich den Fragen im knallharten baden.fm-Verhör stellt, sehen Sie hier:

Betty BBQ im knallharten baden.fm-Verhör

(gm)