Unfall, Polizei, Blaulicht, © Carsten Rehder - dpa (Symbolbild)

Corona sorgt für deutlich weniger Unfälle auf den Straßen

Im Vergleich zum Vorjahr sind Verkehrsunfälle um knapp 20 Prozent zurückgegangen

Durch Homoffice und Kurzarbeit waren 2020 weniger Autos und andere Verkehrsteilnehmer auf den Straßen unterwegs. Somit ist die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg auf einen historisch niedrigen Wert gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der registrierten Unfälle um knapp 20 Prozent zurückgegangen, Mit 330 Menschen, die dabei gestorben sind, ist das der niedrigste Wert seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953. Etwas mehr als zehn Prozent zurück, ging die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen. Gut 15 Prozent weniger Menschen  verletzten sich bei einem Unfall. Zu höheren Werten führt die Statistik der Fahrradunfälle im Coronajahr 2020. Die Fahrradbranche hat einen Boom erlebt und der spiegelt sich auch auf der Straße wieder. Etwa acht Prozent mehr Unfälle gab es mit Radfahrern. Rund 60 Männer und Frauen sind dabei ums Leben gekommen. Die Unfälle, bei denen mindestens ein Pedelec beteiligt war, sind im Vergleich zu 2019 um fast 40 Prozent gestiegen.

Man wolle zur Bekämpfung der Fahrradunfälle einen Schwerpunkt setzen, kündigte das Innenministerium. Auch der ADAC stimmt dem zu. Dazu sagte Carl-Eugen Metz vom ADAC Württemberg:

Der Anstieg bei den Fahrradunfällen – insbesondere bei den Pedelecs – führt uns vor Augen, dass gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer zunehmend geschützt werden müssen. Letztlich brauche es im Straßenverkehr mehr Rücksicht statt Egoismus, um ein sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten".

Das Tempo spielt eine Rolle

Als eine der Hauptgründe für tödliche Unfälle im vergangenen Jahr, war zu schnelles Fahren verantwortlich. Insgesamt sind hierbei 131 Menschen gestorben, weil mindestens ein Verkehrsteilnehmer zu schnell war. Fast jeder dritte tödliche Unfall, ist auf überhöhtes oder unangepasstes Tempo zurückzuführen. Weitere Gründe sind, Ablenkung während der Fahrt, Drogen- und Alkoholkonsum. Die deutsche Polizeigewerkschaft plädiert für die Zahl Null, bei den Verkehrstoten, dazu Ralf Kusterer:

Von dieser Vision sind wir zwar insgesamt noch relativ weit entfernt. Trotzdem ist sie keine Utopie. Nötig sei der Aufbau eines sicheren Verkehrssystems. Insgesamt aber sei die aktuelle Unfallstatistik im Südwesten ein positives Zeichen".

Nicht nur die Grünen fordern mehr Tempodrosselung innerorts sowie auf Schnellstraßen. Auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn spricht sich immer wieder für Tempo 30 in der Freiburger Innenstadt aus.

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