Heuschnupfen, Erkältung, Niesen, Grippe, © Pixabay (Symbolbild)

Corona-Maßnahmen bremsen Grippewelle auch in diesem Winter wieder aus

Abstandhalten, Masketragen und gründliche Handhygiene machen es beiden Erregern gleichzeitig schwer

Die landesweiten Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus sorgen auch in diesem Jahr dafür, dass die Grippewelle in Baden-Württemberg deutlich flacher ausfallen wird sonst üblich. Das geht aus einer neuen Analyse im Auftrag der Barmer-Krankenkassen vom Dienstag (28.12.2021) hervor.

Dafür haben sich Gesundheitsexperten zwischen Anfang Oktober und Ende November angeschaut, wie viele ihrer Versicherten wegen einer nachgewiesenen Influenza krankgeschrieben waren und zwar genau 722 Menschen. Das sind zwar etwas mehr als im ersten Corona-Winter, aber fast halb so viele wie noch 2019 vor der Pandemie.

Es spricht aus Sicht der Krankenversicherung einiges dafür, dass die Grippe auch in den kommenden Monaten eine untergeordnete Rolle spielen wird. Denn Abstands- und Hygieneregeln wie das Tragen von medizinischen Masken oder regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren senken offensichtlich auch das Influenzarisiko.

Schutzimpfungen gegen Grippe und Corona ohne längeren zeitlichen Abstand möglich

Dieser positive Begleiteffekt spielt auch für die Lage an den Krankenhäusern eine wichtige Rolle. Weil viele Kliniken wegen Covid-19 gerade am Limit arbeiten und die Welle mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante noch bevorsteht, sei jeder verhinderte schwere Grippefall eine Entlastung der Mitarbeiter im Krankenhaus.

Ein wichtiger Faktor dafür ist nach Einschätzung der Barmer dabei auch die rechtzeitige Grippeschutzimpfung. Weil sich die Grippesaison grundsätzlich auch gerne bis in den April oder Mai hineinzieht, sei diese auch jetzt noch sinnvoll. Gerade wer täglich mit vielen anderen Personen Kontakt hat, höheren Alters, chronisch krank oder schwanger ist, sollte die Grippeimpfung möglichst zeitnah nachholen. Wichtig ist dabei auch zu wissen, dass diese Impfung gleichzeitig mit einem Booster gegen Corona möglich ist. Einen zweiwöchigen Abstand, wie sonst bei anderen Impfungen empfohlen, brauchen Impfwillige dabei nicht einhalten.

Grundsätzlich kann aber keine Impfung einen 100-prozentigen Schutz vor Ansteckung bieten, sondern lediglich das Risiko senken - selbst wenn der Influenza-Impfstoff jedes Jahr an die am meisten vorherrschenden Erreger angepasst wird.

(fw)