Coronavirus, Ambulanz, Sporthalle, Emmendingen, © Landratsamt Emmendingen

Corona-Ambulanz in Emmendinger Sporthalle nimmt ab Mittwoch Betrieb auf

Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion sollen trotzdem zuerst den Hausarzt kontaktieren

Die Kliniken und niedergelassenen Ärzte im Landkreis Emmendingen sollen ab Mittwoch (25.03.2020) zusätzliche Unterstützung in Form einer eigenen Corona-Ambulanz erhalten. Das hat das zuständige Landratsamt angekündigt und die Einzelheiten des geplanten Projekts vorgestellt.

In einer umfunktionierten Sporthalle in Emmendingen stehen täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr rund 60 niedergelassene Ärzte aus der Region bereit. Diese können abwechselnd im Schichtbetrieb betroffene Patienten mit Coronavirus-Verdacht untersuchen und gegebenenfalls ihre Symptome behandeln. Sie erhalten dabei zusätzliche Hilfe vom medizinischen Versorgungszentrum des Emmendinger Kreiskrankenhauses. Um die grundlegende Betreuung der Betroffenen kümmert sich darüber hinaus das Deutsche Rote Kreuz.

Neue Ambulanz soll das Abstrichzentrum am Kreiskrankenhaus ablösen

Vor Ort können bei Bedarf auch Abstriche durchgeführt und über weitere Schritte - wie eine häusliche Isolation oder ein Aufnahme ins Krankenhaus - entschieden werden. Für die Diagnose hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg zusammen mit dem Landkreis zwölf abgetrennte Behandlungsplätze in der Halle eingerichtet. Aufgebaut hat das Ganze die örtliche Feuerwehr.

Entgegen verschiedener Gerüchte, die in den sozialen Netzwerken kursieren, handelt es sich um reine Untersuchungsplätze und nicht etwa um eine Art Lazarett, wo Erkrankte stationär aufgenommen werden könnten.

Die neue Ambulanz soll dafür sorgen, dass das medizinische Personal im Kreis Emmendingen im Kampf gegen den Erreger noch effektiver zum Einsatz kommt als bisher. Gleichzeitig soll sich mit dem Zentrum dringend benötigte Schutzausrüstung einsparen lassen. Der neue Standort löst dann das auch bisherige Abstrichzentrum am Kreiskrankenhaus ab. Dort gibt es ab Mittwoch keine eigene Anlaufstelle mehr für Coronavirus-Abstriche.

Auf keinen Fall auf eigene Faust dort auftauchen - auch keine Terminvergabe möglich

Das neue Angebot in der Sporthalle soll allerdings nicht dazu führen, dass jetzt Verdachtsfälle selbstständig dort auftauchen und damit möglicherweise die Mitarbeiter und andere Patienten gefährden, warnen die Organisatoren. Erste Anlaufstelle bleibt nach wie vor der Haus- oder Kinderarzt oder notfalls der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der einheitlichen Nummer 116 117.

Wer den Verdacht hat, sich möglicherweise mit dem Covid-19-Erreger angesteckt zu haben, sollte zu allererst bei einer dieser beiden Stellen anrufen. Erst wenn der Verdacht sich im nächsten Schritt erhärten sollte, kann der zuständige Mediziner darüber entscheiden, ob der Betroffene zu der neuen Corona-Ambulanz geschickt wird oder nicht. Eine eigenständige Terminvergabe ist nicht möglich.

(fw)

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