Deutsche Bahn, Warnstreik, Bahnstreiks, Fußgängerampel, Ampel, © Martin Schutt - dpa-Zentralbild / dpa (Symbolbild)

Bundesweiter Streiktag am Montag – auch in Baden steht der ÖPNV wieder still

24 Stunden Ausstand - gestreikt wird fast überall gleichzeitig

Ein bundesweiter Warnstreik wird am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Betroffen sind auch zahlreiche Kommunen hier in Baden – mit Folgen für Hunderttausende Menschen.

Pendler und Reisende müssen sich am kommenden Montag bundesweit – auch in Baden-Württemberg – auf weitreichende Einschränkungen einstellen. Mit einem großangelegten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Wie die zwei Gewerkschaften mitteilen, sind unter anderem der Fern-, Regional-, und Nahverkehr, Flughäfen und die Autobahngesellschaft betroffen. Im Südwesten rechnen die Gewerkschaften damit, dass ein Großteil des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene, auf der Straße, in der Luft und auf dem Wasser zum Erliegen kommen wird. Betroffen ist auch der kommunale Nahverkehr in Freiburg. Auch die Fern- und Regionalzüge sowie die S-Bahnen der Deutschen Bahn und weiterer Eisenbahn-Unternehmen sollen nicht fahren. Allein davon dürften im Land Hunderttausende Menschen betroffen sein.

Wir werden niemanden aus dem Bus werfen."

In der Nacht auf Montag um 0 Uhr soll es losgehen - 24 Stunden soll der Ausstand andauern. EVG-Chef Martin Burkert empfahl Reisenden ausdrücklich, am Sonntag rechtzeitig am Ziel zu sein. Auf offener Strecke sollen Reisende aber nicht stranden. "Wir werden keinen Fahrgast aus dem Bus werfen", sagte Behle.

Zu weiteren Arbeitsniederlegungen haben die Gewerkschaften zudem bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und am Stuttgarter Flughafen aufgerufen. Am Airport der Landeshauptstadt sollen demnach sowohl die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die der Bodenverkehrsdienste sowie das Sicherheitspersonal streiken. Ob es unter diesen Umständen überhaupt einen regulären Flugbetrieb geben kann, wird nach Angaben einer Airport-Sprecherin noch geprüft. Am Euroairport Basel/Mulhouse/Freiburg läuft der Betrieb hingegen nach Plan. Er liegt nicht auf deutschem Boden.

Verdi erhöht den Druck

Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag (27.03.2023) beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Arbeitgeber hatten Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

In Baden-Württemberg sind laut Statistischem Landesamt zuletzt 236.000 Tarifbeschäftigte in den entsprechenden Betrieben beschäftigt und damit vom Streik betroffen.

Die Bahngewerkschaft EVG hat indes in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Deutschen Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an.

Bereits seit Wochen bekommen die Menschen im Südwesten die Folgen der Tarifkonflikte zu spüren. In dieser Woche wurde bislang an jedem Tag irgendwo gestreikt. waren unter anderem der Nahverkehr, Kitas, Bürgerbüros, Bäder und Stationen in Kliniken in Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

(br/dpa)