Bundesgerichtshof, Karlsruhe, Polizei, Razzia, Rechtsextremismus, © Uli Deck - dpa

Bundesweite Razzia gegen mutmaßliche Rechtsextremisten auch im Südwesten

Polizisten haben vier Verdächtige festgenommen und zwei Objekte in Baden-Württemberg durchsucht

In gleich elf Bundesländern haben Spezialkräfte am Mittwochmorgen (06.04.2022) die Räume von mutmaßlichen Rechtsextremisten durchsucht. Zwei der Razzien haben die Ermittler dabei auch in den Südwesten geführt,  bestätigt eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, ohne weitere Details zu den Einsatzorten in Baden-Württemberg zu nennen.

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden besteht der Verdacht der Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung. Unter diesem Vorwurf wurden auch bereits vier Tatverdächtige festgenommen, bundesweit gehe es um über 50 Beschuldigte.

Sie sollen größtenteils rechtsextremen Kampfsportgruppen angehören oder diese unterstützen, so der Vorwurf der Ermittler. Im Zentrum der Razzien stand dabei die so genannte Gruppierung "Atomwaffen Division" aus Thüringen, die ein Ableger einer in den USA gegründeten rechtsradikalen Bewegung sein soll.

Ermittler vermuten Zusammenhang mit Eskalationsversuchen auf Anti-Corona-Demos

Bei der Kampfsportgruppe handelt es sich nach einem Bericht des "Spiegels" um "Knockout 51" aus Eisenach. Hinter den Vorwürfen sollen Körperverletzungsdelikte stecken, vor allem gegen Menschen aus der linken Szene. Die Beschuldigten sollen demnach versucht haben, mit Kiezstreifen für "Ordnung" zu sorgen.

Außerdem sollen Mitglieder von Knockout51 auch an den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen teilgenommen haben, um dort Gewalt zu provozieren, so der Verdacht.

Ob bei dem Einsatz am Mittwoch auch in Baden Gebäude durchsucht oder Verdächtige überprüft wurden, dazu hat das Polizeipräsidium Freiburg auf baden.fm-Anfrage zunächst keine Angaben gemacht. Gegenüber dem Südkurier hat jedoch ein Sprecher des Generalbundesanwalts aus Karlsruhe bestätigt, dass es auch im Großraum Freiburg und der Ortenau Razzien in Zusammenhang mit dem Fall gegeben habe, jedoch keine Festnahmen.

(fw) / dpa

Anmerkung der Redaktion: Nach Bekanntwerden der Informationen des Generalbundesanwalts zu den Durchsuchungen in Baden haben wir einen entsprechenden Absatz in unserem Beitrag ergänzt.