Schwarzwald, Gutach, Bollenhut, Tracht, Bundestagswahl, Wahllokal, Wahlkabine, © Philipp von Ditfurth - dpa

Bundestagswahl 2021: So haben die WählerInnen in Südbaden abgestimmt

Diese Abgeordnete werden die Region künftig im Bundestag vertreten und diese Parteien haben in Ihren Wahlkreisen gesiegt

Die Wahllokale sind geschlossen. Bis Punkt 18 Uhr hatten die WählerInnen in Baden am Sonntag (26.09.2021) die Möglichkeit, mit ihren zwei Stimmen den neuen Bundestag für die kommenden vier Jahre zusammenzusetzen und damit die politische Ausrichtung Deutschlands maßgeblich mitzubestimmen.

Im gesamten Südwesten waren mehr als 7,7 Millionen Menschen dazu aufgerufen, an die Wahlurne zu treten oder ihre Stimme auf anderem Wege einzureichen, darunter knapp 400.000 Erstwähler. Auch in der Region schien sich bei der Abstimmung der Trend zur Briefwahl deutlich beizubehalten. So hatte unter anderem Freiburg bereits wenige Tage zuvor einen historischen Höchststand an Briefwählern vermeldet, die ihre Stimmen schon vorab schriftlich eingereicht hatten.

Im Vorfeld hatte sich diesmal bei repräsentativen Umfragen am Ende doch noch ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Sozialdemokraten um Kanzlerkandidat Olaf Scholz und seinem Unions-Mitbewerber Armin Laschet abgezeichnet, nachdem die SPD bei der Wählergunst in der Sonntagsfrage mehrere Wochen lang die Nase um mehrere Prozentpunkte vorn hatte. Aber auch die Grünen hatten bei den Umfragen zeitweise mit hohen Prozentzahlen mitgemischt.

Wahlbeobachter bezeichnen die Bundestagswahl 2021 daher nicht nur inhaltlich als "richtungsweisende", teils sogar als "Wahl von historischer Bedeutung", sondern nannten das zu erwartende Ergebnis bis zum Schluss "völlig offen". Wie es am Ende ausgegangen ist und wo auch die anderen Parteien für eine mögliche Überraschung gesorgt haben, das lesen Sie hier. Außerdem haben wir hier für Sie die vorläufigen Endergebnisse aus Ihrem Wahlkreis in Baden als Überblick zusammengestellt.

Hier finden Sie nach der fertigen Auszählung der Stimmen die Ergebnisse für Ihren Wahlkreis. Dieser Artikel regelmäßig aktualisiert.

Wahlkreis 281: Freiburg
Julia Söhne (SPD-Kandidatin für Freiburg): "Ich freue mich einfach an diesem Abend, auch wenn es knapp nicht gereicht hat"

Rückblick: Bei der letzten Bundestagswahl 2017 hatte noch CDU-Kandidat Matern von Marschall mit 28,0 Prozent der gültigen Erststimmen das Direktmandat errungen. Ebenfalls in den Bundestag eingezogen waren außerdem Kerstin Andreae von den Grünen und Tobias Pflüger von Die Linke. Bei den Zweitstimmen für die Parteien war damals ebenfalls die CDU mit 28,1 Prozent als Sieger des Wahlkreises hervorgegegangen, gefolgt von den Grünen (21,2 Prozent) und der SPD (17,5 Prozent).

 

Wahlkreis 282: Lörrach - Müllheim
Moritz Kenk (LINKE-Kandidat für Lörrach-Müllheim): "Das Ergebnis im Bund ist natürlich eine Katastrophe, da gibt es nichts herumzureden"

Rückblick: Bei der letzten Bundestagswahl 2017 konnte sich in diesem Wahlkreis CDU-Kandidat Armin Schuster mit 39,4 Prozent der gültigen Wählerstimmmen beim Direktmandat durchsetzen. Ebenfalls in den Bundestag einziehen konnten Christoph Hoffmann von der FPD und Gerhard Zickenheiner von den Grünen. Bei den Zweitstimmen kam die CDU damals auf 34,4 Prozent, gefolgt von der SPD (17,8 Prozent) und den Grünen (15,4 Prozent).

Wahlkreis 283: Emmendingen - Lahr
Yannick Bury (CDU-Kandidat für Emmendingen-Lahr): "Das Bundesergebnis bleibt natürlich unter unseren Ansprüchen weit zurück"

Rückblick: Bei der letzten Bundestagswahl 2017 hatte sich CDU-Kandidat Peter Weiß mit 37,6 Prozent der Stimmen gegen seine Mitbewerber aus den anderen Parteien als Direktkandidat im Wahlkreis Emmendingen-Lahr durchgesetzt. Darüber hinaus konnten auch Johannes Fechner von der SPD und Thomas Seitz von der AfD ein Bundestagsmandat erlangen. Auch in diesem Wahlkreis wurde die CDU bei den gültigen Zweitstimmen mit 35,9 Prozent stärkste Kraft, dahinter lagen SPD (17,9 Prozent) und Grüne (13,7 Prozent) auf Platz Zwei und Drei.

Wahlkreis 284: Offenburg

Rückblick: Sieger beim Ringen um das Direktmandat wurde 2017 im Wahlkreis Offenburg Wolfgang Schäuble mit 48,1 Prozent der gültigen Wählerstimmen. Die CDU konnte sich damals auch bei den Zweitstimmen mit 37,1 Prozent den Sieg im Wahlkreis sichern, zweitstärkste Kraft wurde die SPD mit 16,5 Prozent und Dritter die Grünen mit 13,8 Prozent.

Wahlkreis 288: Waldshut
Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD-Kandidatin für Waldshut): "Wir sind als SozialdemokratInnen wieder auf dem Platz"
Jareem Khawaja (FPD-Kandidat für Waldshut): "Wir haben eines der besten Ergebnisse erzielt in unserer Geschichte"

Rückblick: Bei der vorangegangenen Bundestagswahl 2017 hatte Felix Schreiner von der CDU mit 41,9 Prozent das Direktmandat für sich entschieden. Darüber hinaus konnte damals SPD-Kandidatin Rita Schwarzelühr-Sutter in den Bundestag einziehen. Bei den Zweitstimmen ging im Wahlkreis Waldshut die CDU mit 39,3 Prozent als stärkste Kraft hervor, danach folgte die SPD mit 16,4 Prozent und die Grünen mit 13,9 Prozent.

Die bundesweiten Wahlergebnisse:

vorläufiges Endergebnis:

  • CDU/CSU: 24,1 Prozent (-8,9)
  • SPD: 25,7 Prozent (+5,2)
  • AFD: 10,3 Prozent (-2,3)
  • FDP: 11,5 Prozent (+0,7)
  • LINKE: 4,9 Prozent (-4,3)
  • GRÜNE: 14,8 Prozent (+5,8)
  • ANDERE: 8,7 Prozent (+1,2)

Wahlbeteiligung: 76,7 Prozent

Quelle: Bundeswahlleiter - Stand 27.09.2021 - 07:17 Uhr

Prof. Dr. Michael Wehner (Landeszentrale für politische Bildung Freiburg): "Der Wähler hat gesprochen, aber so uneindeutig, dass es nun an den Parteien liegt"

Weil in ganz Deutschland wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und aus anderen Gründen viele Menschen vorab per Briefwahl abgestimmt haben, lag die Wahlbeteiligung vor Ort in den Wahllokalen in einer Mehrzahl aller Wahlkreise in Deutschland zunächst unter dem Schnitt der letzten Bundestagswahlen.

Rückblick: So hatten die unterschiedlichen Kandidaten aus der Region vor der Wahl im baden.fm-Talk für sich geworben

Das bewirken Sie mit Ihrer Erst- und Zweitstimme

Grundsätzlich funktioniert die Bundestagswahl so: Mit der Erststimme wählen die Bürger einen Direktkandidaten für den Bundestag aus ihrem Wahlkreis. Die Zweitstimme ist hingegen dafür ausschlaggebend, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag erhält und bestmmt darüber die endgültigen Kräfteverhältnisse im Parlament.

Darüber hinaus gibt es so genannte Ausgleichsmandate: Wenn eine Partei alle Direktmandate in einem Bundesland holt, so wie es etwa 2017 der CDU in Baden-Württemberg gelungen war, dann erhalten die anderen Parteien im Gegenzug so viele Sitze, bis am Ende das Kräfteverhältnis wieder ausgewogen ist.

Welcher Kandidat dann nachrückt, wird über den Platz auf der Landesliste der jeweiligen Partei entschieden. Je weiter vorne ein Kandidat dort steht, desto größer seine Chancen, am Ende auch als Abgeordneter im Bundestag zu landen. Die Listenplätze haben die Parteien bereits im Vorfeld der Wahl festgelegt, eine ausführliche Übersicht zu Nachlesen finden Sie hier.

(fw) / dpa