B31-West, Gottenheim, Brücke, Weiterbau, Baustelle, Ausbau, Bundesstraße, © baden.fm (Archivbild)

Bürgerinitiativen wollen Weiterbau der B31-West bis nach Breisach stoppen

Bei einem gemeinsamen Aktionstag in Merdingen rufen sie die Behörden zum Verzicht auf das Straßenbauprojekt auf

Mehrere Bürgerinitiativen aus den betroffenen Anliegergemeinden wehren sich gegen den beschlossenen Weiterbau der Bundesstraße 31-West zwischen Gottenheim und Breisach. Unter dem Motto "B31- Nein Danke! Mobilitätswende Jetzt" rufen sie für den übernächsten Sonntag (19.09.2021) zu einem gemeinsamen Aktionstag in Merdingen auf.

Dort soll es nachmittags eine zentrale Kundgebung mit verschiedenen RednerInnen geben. Vorher sind mehrere Traktoren- und Fahrradkorsos aus den Gemeinden Hochstetten, Gündlingen, Ihringen und Gottenheim zum Ort der Protestaktion geplant.

Umweltschutzverbände unterstützen die Forderung der Bürgerinitiativen

Unterstützung erhält das Bürgerinitiativen-Bündnis dabei unter anderem vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, dem Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg, dem NABU und dem Verkehrsclub Deutschland.

Die Umweltschützer befürchten durch den Bau der Bundesstraße massive Schäden für die Natur und speziell die Hochmoorlandschaft. Sie wollen das lange umstrittene Vorhaben am liebsten kippen und fordern stattdessen, den öffentlichen Nahverkehr unter alternative Verkehrskonzepte wie Fahrradschnellwege in der Region weiter auszubauen. Das sei ein wichtiges Zeichen für die Mobilitätswende.

Das unvollendete Straßenbauprojekt hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Die geplante Verlängerung der Bundesstraße sollte vor allem für die Firmen in den Städten und Gemeinden zwischen Umkirch und Breisach logistische Vorteile bieten und teils auch zu einer Entlastung des Durchgangsverkehrs in den Ortskernen sorgen.

Streit um das Bauvorhaben zieht sich bereits viele Jahre hin

Unter anderem auch wegen Umweltschutzbedenken hatte die Landesregierung den weiteren Ausbau 2011 plötzlich gestoppt, nachdem sich die Akteure in der Region nicht auf eine Trasse einigen konnten. Seitdem endet die Straße an einer ungenutzten Brücke bei Gottenheim, die es als skurriles Bauwerk schon zu bundesweiter Berühmtheit gebracht hat.

Ende Juli 2021 kam dann die überraschende Entscheidung aus Berlin: Nachdem das Land zuvor im Jahr 2015 signalisiert hatte, die Planungen für den Weiterbau wieder vorantreiben zu wollen, hat der Bund nun der so genannten Planungsvariante 7 zugestimmt. Das war am Rande einer Sitzung des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein bekannt geworden.

Die Straßenführung dieser neuen Trasse würde manche Orte vom Verkehr entlasten, während andere wie Merdingen nach Angaben aus dem Rathaus mit bis zu 15.000 zusätzlichen Fahrzeugen am Tag rechnen müssten.

(fw)