Einzelhandel, Einkaufen, Shopping, Geschäfte, © Markus Scholz - dpa (Symbolbild)

Bündnis wehrt sich gegen mehr verkaufsoffene Sonntage in Baden

Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften befürchten eine Überlastung der Beschäftigten im Einzelhandel.

Um das Personal in den Geschäften und Dienstleistungszentren vor zusätzlicher Mehrarbeit zu schützen, macht in Baden ein neues Bündnis gegen die Pläne zusätzlicher Sonntagsöffnungen mobil. Der selbst ernannten "Allianz für den freien Sonntag" gehören dabei in Baden-Württemberg unter anderem führende Gewerkschaften und Kirchenverbände an.

In einem gemeinsamen Schreiben vom Mittwoch (09.02.2022) bekräftigen sie, dass der Sonntag kein Tag zum Shoppen und Schuften sei, sondern der Familie, den Freunden, dem Glauben, der Kultur, dem Sport und der Erholung gehöre.

Sie halten den arbeitsfreien Sonntag deshalb nicht für einen verzichtbaren Luxus, sondern für ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt - gerade jetzt während der Corona-Pandemie.

Einzelhändler hatte zuletzt massiv auf zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten gedrängt

Die Vertreter des Bündnisses stellen sich damit klar gegen entsprechende Forderungen von Industrie und Einzelhandel, die in zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntagen eine Möglichkeit gesehen haben, massive Umsatzeinbrüche während der Krise zumindest teilweise wieder auszugleichen.

Die Möglichkeit an bestimmten Sonntagen ihre Geschäfte öffnen zu dürfen, würde aus ihrer Sicht einen wichtigen Beitrag dazu darstellen, um wirtschaftlich bedrohte Existenzen abzusichern und einem drohenden Ladensterben entgegenzuwirken.

Die "Allianz für den freien Sonntag" will diese Argumente nicht gelten lassen und fordert stattdessen neue Ideen, um die Wirtschaft in den einzelnen Städten zu fördern, ohne es auf dem Rücken der Beschäftigten im Einzelhandel auszutragen. Sowieso hätten auch vor der Krise geöffnete Läden an Sonntagen nicht automatisch mehr Umsatz gehabt, glauben die Unterstützer.

(fw)