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Bisher kein landesweiter Aufnahmestopp für Pflegeeinrichtungen geplant

Angehörige müssen sich trotz der Krise nicht unbedingt nach Alternativen für ihre pflegebedürftigen Verwandten umsehen

Obwohl es auch in Südbaden die ersten Infektionsfälle mit dem Coronavirus in Pflegeeinrichtungen und sozialen Diensten des Landes gegeben hat, sollen Heime nach Ansicht von Gesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) weiterhin neue Bewohner aufnehmen dürfen. Er hat sich am Donnerstag (02.04.2020) in zwei Zeitungsinterviews gegen einen grundsätzlichen Aufnahmestopp in Baden-Württemberg ausgesprochen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Einrichtungen gewährleisten können, dass niemand Neues dorthinkommt, der schon eine Covid-19-Erkrankung mitbringt.

Besuche bleiben in den Pflegeeinrichtungen im Südwesten weiterhin verboten

In Baden-Württemberg sind bisher nur die Besuche in den Pflegeheimen und anderen Anlaufstellen verboten. In Niedersachsen hatte die Landesregierung darüber hinaus auch eine Sperre für neue Bewohner in allen Einrichtungen verhängt, nachdem mehr als 20 Menschen bei einer Infektionswelle in einem Wolfsburger Heim ums Leben gekommen sind. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hat ihre Entscheidung dazu mit folgenden Worten verteidigt:

Die Einschränkung von sozialen Kontakten, Besuchsverbote und die konsequente und frühzeitig Isolierung von Erkrankten ist das einzige Mittel, was uns derzeit im Kampf gegen Corona zur Verfügung steht.

Das neue Coronavirus, das beim Menschen die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, verbreitet sich vor allem durch Tröpfcheninfektion - also über kleinste Partikel in der Luft beim Sprechen, Niesen, Husten oder teilweise auch Atmen. Gerade bei älteren Patienten kann die Erkrankung oft schwere gesundheitliche Folgen haben.

(fw) / dpa

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