© baden.fm

Bis zu einer Million Euro für die Forschung zu Leistungsultraschall

Die Walter und Ingeborg Herrmann Stiftung fördert die Forschung zu Leistungsultraschall an der Uni Freiburg

Die Walter und Ingeborg Herrmann Stiftung unterstützt die Forschung am Institut für Nachhaltige technische Systeme (INATECH) der Universität Freiburg in den kommenden fünf Jahren mit einer halben Million Euro. Höchstwahrscheinlich wird die Laufzeit danach um weitere fünf Jahre verlängert und die Fördersumme auf insgesamt eine Million Euro verdoppelt.

Die 2009 gegründete Stiftung verfolgt unter anderem den Zweck der Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Verbindungstechnik von verschiedenen Materialien mittels Leistungsultraschall. Dazu wurde eigens die Professur für Engineering of Funtional Materials ins Leben gerufen.

Inhaber der Professur ist Frank Balle, der zum Sommersemester 2018 von der Technischen Universität Kaiserslautern an die Universität Freiburg gewechselt ist. Sein Forschungsschwerpunkt sind hybride Werkstoffsysteme. Die Technologie der Verschweißung mittels Leistungsultraschall kommt schon jetzt in der Praxis zum Einsatz, soll aber für den Bereich Luftfahrt und Elektromobilität noch weiter entwickelt werden.

Prof. Dr. Frank Balle zur Anwendung von Leistungsultraschall in der Praxis

Ziel ist auch die Erschließung bisher unbekannter Verbundstoffe

Ein Beispiel für das Verschweißen von unterschiedlichsten Werkstoffen findet sich im Flugzeugbau. Dort werden kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe und Metalle verbunden. Das Ultraschallschweißen ist aber auch eine sinnvolle Technologie, nicht nur um Kunststoffe und verschiedene Metalle zu verbinden, sondern auch Metall und Glas oder Keramik. Dabei sollen leichtere, effizientere und nachhaltigere Strukturen entstehen.

Darüber hinaus nutzt Balle Ultraschall, um die Langlebigkeit von Verbundwerkstoffen zu überprüfen und zu verbessern. Diese Werkstoffe kommen unter anderem in Windkraftanlagen zum Einsatz. Vorteil der Schweißtechnik durch Ultraschall ist, dass es sich um eine nachhaltige und umweltfreundliche Technik handelt. Aber auch, dass damit stark unterschiedliche Materialien verbunden werden können - ohne Zusatzstoffe wie Kleber, Lötzinn oder Ähnliches.

Frank Balle sagt, er freue sich auf eine intensive, spannende Zeit am neuen Institut. In den kommenden Jahren will er unter anderem eine Technologie-Plattform aufbauen und sich auch mit der relativ neuen Technik des Ultraschall-3D-Drucks beschäftigen. Er möchte an der Technischen Fakultät an der Uni Freiburg mit der Ultraschall-Fügetechnik ein Alleinstellungsmerkmal am Oberrhein schaffen.

(la)