Bestehende Freiburger B31-Tunnel sollen bis 2030 umfassend saniert werden

Die Arbeiten im Kappler- und Schützenalleetunnel werden voraussichtlich 40 Millionen Euro kosten

Noch vor dem Bau des lange geplanten Stadttunnels müssen Stadt und Land voraussichtlich in den kommenden Jahren die beiden bestehenden Tunnelanlagen auf der B31 in weiten Teilen überholen. Das hat das Regierungspräsidium Freiburg am Montag (09.05.2022) nach Fachgesprächen mit Vertretern aus Rathaus, Landratsamt und den Umlandgemeinden im Dreisamtal angekündigt.

Voraussichtlich im Jahr 2027 sollen dafür umfassende Bauarbeiten am Kappler- und Schützenalleetunnel starten, die sich bis ins Jahr 2030 hinziehen dürften. Die dringendsten Maßnahmen sollen vorgezogen werden. Dafür bleibt eine Tunnelröhre über Pfingsten 2022 vorübergehend gesperrt. Die ingesamt notwendigen Kosten für alle anstehenden Arbeiten schätzen die Behörden auf mindestens 40 Millionen Euro.

Für diese Summe sollen beide Tunnelröhren rundumerneuert und mit einer zukunftssicheren Betriebstechnik ausgestattet werden. Dabei geht es um die zentrale Leittechnik, die Beleuchtung und die Kommunikationseinrichtungen der Tunnel ebenso wie um die eigentliche Bausubstanz. Und wenn die Arbeiten sowieso anstehen, wollen die Verantwortlichen auch gleich noch Kabelzugs- und Entwässerungsschächte und den Straßenbelag erneuern.

Der Verkehr soll während der mehrjährigen Arbeiten dann durch eine gemeinsame Tunnelröhre geleitet werden, während die jeweils andere saniert wird.

Fachleute bemängelten Probleme beim Brandschutz - seitdem regelt eine Ampel vor dem Tunnel zu Stoßzeiten den Verkehr

Vor allem beim Brandschutz müsste aus Sicht eines Fachgutachtens dringend nachgebessert werden: Darin waren Experten im letzten September zum Schluss gekommen, dass die Schutzmaßnahmen angesichts der deutlich gestiegenen Verkehrslast nicht mehr ausreichen.

Seitdem kommt als provisorische Lösung eine so genannte Pförtnerampel vor der Tunneleinfahrt östlich von Freiburg zum Einsatz: Sobald das Verkehrsaufkommen ein bestimmtes Level überschreitet - beispielsweise im Berufsverkehr - schaltet die Ampel auf Rot und lässt die Autos und Lastwagen erst nach und nach in Blockabfertigung durch. So soll eine gefährliche Situation mit Stau innerhalb der Tunnelröhren möglichst vermieden werden.

Nachdem diese Lösung anfangs für lange Rückstaus bis nach Kirchzarten gesorgt hatte, habe sich der Betrieb inzwischen eingependelt. Es gebe kaum noch Ausweichverkehr über die Gemeinden im Umland und die Ampel müsse nur selten in Betrieb genommen werden, heißt es aus dem Regierungspräsidium.

In Zukunft soll eine digitales Verkehrsinfosystem mit Anzeigetafeln bereits vor der Einfahrt in den Tunnel über die aktuellen Fahrtzeiten informieren, erklärt Landrätin Dorothea Störr-Ritter. Das gemeinsame Ziel müsse es sein, dass möglichst alle Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße bleiben und sich keine Blechlawine durch die Ortsdurchfahrten im Dreisamtal entwickle.

(fw)