Platz der alten Synagoge, Freiburg, Altstadt, Unibibliothek, Uni Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Baumbesetzung am Platz der alten Synagoge beendet

40 Stunden in der Krone, Polizei sperrt den Bereich ab

Fast zwei Tage hielten vier Aktivisten der Gruppe "Bündnis 91/Die Grüneren" einen Baum am Platz der alten Synagoge in Freiburg besetzt. Mit der Aktion wollte die Gruppe ihre Solidarität mit dem Widerstand im räumungsbedrohten Dannenröder Forst bekunden. Die Aktivisten verweigerten während ihres Protests Nahrung und Flüssigkeit. Das Schauspiel lockte zahlreiche Passanten an - ebenso wie die Polizei, der die Gruppe ein unverhältnismäßig martialisches Auftreten vorwirft.

Nachdem die Aktivisten den Baum am Freitag (07.11.2020) besetzt hatten, rückten einige Stunden später die Einsatzkräfte an und sperrten den Bereich ab. Am Samstag kam es zu mehreren Kundgebungen, einer Mahnwache sowie einer Fahrraddemo mit über 150 Teilnehmern. Das Klima-Bündnis "Fridays For Future Freiburg" rief zu einem Solidaritätskonzert auf.

Großes Polizeiaufgebot

Die Polizei war zwischenzeitlich mit einer Pferdestaffel vor Ort, zwischenzeitlich waren rund 20 Beamte am Ort des Geschehens. Sogar Hunde seien herangebracht worden, so die Aktivisten. Die Tiere blieben allerdings im Auto. Ein Versorgungspaket sei ihnen entrissen worden. In der Nacht auf den 9. November verließen die Aktivisten den Baum - nach eigenen Angaben, um dem beginnenden Gedenktag an die Reichspogromnächte nicht zu stören.

Die Aktion sei eine direkte Kritik an der Politik der baden-württembergischen Regierungspartei "Bündnis 90/Die Grünen", die die aktivisten als "heuchlerisch" bezeichnen. "Die Grünen haben heute nicht das letzte Mal von uns gehört", kündigten die Besetzer an.

(br)