Krankenhaus, Uniklinik, Freiburg, Intensivstation, Patient, Pflege, Nachtschicht, Krankenschwester, © Philipp von Ditfurth - dpa (Symbolbild)

Baden-Württemberg steuert in kommender Woche auf Corona-Warnstufe zu

Weil die Infektionszahlen konstant ansteigen, drohen für ungeimpfte Mitbürger bald massive Einschränkungen

Wenn sich die Corona-Infektionszahlen weiter so entwickeln wie bisher, muss Baden-Württemberg schon in der kommenden Woche zum ersten Mal die neue landesweite Warnstufe ausrufen. Davor hat am Donnerstag (21.10.2021) Landesgesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) gewarnt und verweist auf die steigende Auslastung auf den Intensivstationen im Südwesten mit Covid-19-Patienten.

Bisher befindet sich das Land bei der Bemessung der Corona-Regeln noch in der so genannten Basisstufe. Allerdings hatten Ärzte und Intensivpfleger es innerhalb von wenigen Tagen mit einem deutlichen Anstieg bei schweren Corona-Verläufen zu tun bekommen.

Nicht nur Hospitalisierungsinzidenz, sondern auch Belegung der Intensivbetten entscheidend

Landesweit lag die Zahl der belegten Covid-19-Intensivbetten am Donnerstag bei 222. Sobald daraus an mehr als zwei aufeinander folgenden Tagen mehr als 250 Patienten werden, greift die neue Warnstufe und bringt dann vor allem für ungeimpfte Menschen massive Einschränkungen für verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens.

Diese dürfen sich dann auch bei privaten Zusammenkünften wie Geburtstagsfeiern nur noch mit fünf weiteren Menschen treffen, wobei vollständig Geimpfte, Genesene und Kinder bis 17 Jahre von dieser Kontaktbeschränkung ausgenommen bleiben.

Im Freien wie in geschlossenen Räumen gilt für sie bei öffentlichen Veranstaltungen,  beim Essen gehen oder beim Schwimmbadbesuch grundsätzlich 3G - drinnen ist dann sogar ein PCR-Test auf eigene Kosten notwendig.

Impfquote im Südwesten liegt aktuell bei 72,3 Prozent

Die komplette Übersicht über alle Regeln der Warn- und Alarmstufe finden Sie in einem Online-Dokument der Landeregierung (PDF, 0,38 MB). Gesundheitsminister Lucha warnt angesichts der jüngsten Entwicklungen davor, bei den Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus nachlässig zu werden und einen voreiligen "Freedom Day" auszurufen.

Viele Menschen hätten nach seiner Ansicht gerade das Gefühl, Deutschland bewege sich gerade auf einen solchen "Tag der Freiheit" zu, was aber leider noch nicht der Fall sei:

Die Ärzteschaft auf den Intensivstationen ist in Halbachtstellung, die Zahl der Patientinnen und Patienten dort steigt derzeit kontinuierlich und könnte schon Ende kommender Woche den kritischen Wert von 250 erreichen. Der weit überwiegende Teil der Patienten ist ungeimpft. Eine Belastung des Gesundheitssystems we im vergangenen Winter können wir uns nicht mehr erlauben.

Vor diesem Hintergrund ruft Lucha auch noch einmal jeden Bürger dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen - auch um diejenigen mitschützen zu können, die selbst aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung erhalten können - oder weil sie noch zu jung sind. Bisher gibt es in Deutschland nur Impfstoffe mit einer Zulassung ab 12 Jahren, aber nicht darunter.

(fw)