B31-West, Bundesstraße, Ausbau, Weiterbau, Bürgerinitiative GoWestB31, Gottenheim, © baden.fm (Archivbild)

Bad Krozingens Bürgermeister fordert Weiterbau der B31-West nach Breisach

Kieber verweist dabei auch auf die vielen Staus und Unfälle im Bereich des überlasteten Verkehrsknotens bei Hausen

Im Streit um einen möglichen Weiterbau der B31-West zwischen Gottenheim und Breisach hat sich nun auch Bad Krozingens Bürgermeister Volker Kieber zu Wort gemeldet. In einem Schreiben, das die baden.fm-Redaktion am Mittwoch (13.04.2022) erreicht hat, spricht er sich für eine konsequente Fortsetzung des Straßenbauprojekts aus - auch um die angespannte Verkehrslage am Hausener Knoten wieder zu entlasten.

Kieber argumentiert damit, dass sich wegen der viel zu vielen Autos und Lastwagen Hausen bereits in den letzten Jahren zu einem Unfall- und Gefahrenschwerpunkt entwickelt hätte. Rückstaus und Verkehrsunfälle sind nach Auffassung des Bürgermeisters hier an der Tagesordnung. Dazu habe besonders auch die bewusste Entscheidung beigetragen, den Schwerlastverkehr von Freiburg-Mitte über die Autobahn-Anschlussstelle in Bad Krozingen-Hausen nach Breisach zu leiten.

Schon im Jahr 2019 hatten die Behörden vor Ort im Schnitt fast 34.000 Autos und mehr als 2.700 LKW pro Tag gezählt. Es sei zu erwarten, dass sich diese Entwicklung in den letzten drei Jahren noch weiter fortgesetzt und vor allem die Zahl der Schwertransporte weiter zugelegt habe. Um bei diesem Punkt Klarheit zu schaffen, spricht sich Kieber für eine neue Verkehrszählung aus und glaubt, dass diese zeigen würde, wie dringend eine Entlastung her muss.

Bad Krozingen wäre für Vorzugsvariante 7 - Initiativen am Tuniberg würden diese gerne verhindern

Gleichzeitig fordert der Bad Krozinger Rathauschef einen Weiterbau der Bundesstraße, die wegen des mehrjährigen Baustopps noch immer auf der Höhe von Gottenheim endet. Für Kieber ergäbe hier die so genannte Vorzugsvariante 7 als geplante Ausbaustrecke am meisten Sinn.

Bei dieser würde die Straße von Gottenheim am Neugraben entlang an Merdingen und Gündlingen vorbeiführen und auf Höhe von Hochstetten dann wieder an die bestehenden Straßen von Breisach angeschlossen werden. Aus Sicht von Kieber hätte diese Variante das beste Nutzungsverhältnis, auch weil schon bestehende Zerschneidungslinien wie Wälder und Ackerflächen zu weiten Teilen berücksichtig werden könnten.

Damit stellt er sich klar gegen die jüngsten Forderungen mehrerer Bürgerinitiativen und Rathauskollegen aus den Gemeinden am Tuniberg und Kaiserstuhl. Diese hatten sich im Frühjahr 2022 zu einem Regiobündnis zusammengeschlossen, um gebündelt gegen den Weiterbau der B31-West auftreten zu können. Sie fordern mit Nachdruck einen Planungsstopp.

Die Kritiker der Ausbaupläne argumentieren unter anderem damit, dass der Weiterbau aus ihrer Sicht in der Praxis nur wenig Entlastung für den Verkehr bringen würde und dafür aber viele Flächen verbrauchen und neuen Lärm in die Region bringen würde. Darüber hinaus geht es ihnen auch um befürchtete Nachteile für die Umwelt.

Die baden-württembergische Landesregierung hatte den Weiterbau der B31-West von Gottenheim nach Breisach im Jahr 2011 überraschend gestoppt. Im Jahr 2015 wurde die Planung wieder vorangetrieben, seit Anfang 2017 gehen aber verschiedene Initiativen gegen die Pläne des Regierungspräsidiums Freiburg vor. Der Bund hatte 2021 noch einmal bekräftigt, dass er an dem Straßenbauprojekt grundsätzlich festhalten möchte.

(fw)