Impfung, Impfstoff, Dosis, Ampulle, Spritze, Comirnaty, Coronavirus, Biontech, Pfizer, © Sven Hoppe - dpa (Symbolbild)

Bad Krozingen sieht Impfaktionen durch Biontech-Rationierung gefährdet

Bürgermeister Kieber macht sich Sorgen um niederschwellige Angebote, falls die Impfstoffmenge begrenzt wird

Falls Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wie angekündigt den Corona-Impfstoffs des Herstellers Biontech/Pfizer rationieren sollte, könnte das den Erfolg niederschwelliger Angebote wie der "Impfaktion für ALLE" im Bad Krozinger Aquarado-Bad massiv gefährden. Davor warnt am Mittwochabend (24.11.2021) Bad Krozingens Bürgermeister Volker Kieber. Er hält das Signal aus Berlin in dieser schwierigen Phase der Pandemie für das falsche.

Wie viele andere Städte und Gemeinden im Land hatte auch Bad Krozingen in der vergangenen Woche auf eigene Faust ein Impfangebot gemeinsam mit den örtlichen Hausärzten, der Freiwilligen Feuerwehr und der Kur- & Bäder GmbH auf die Beine gestellt.

Kieber betont, dass diese Eigeninitiative angesichts der rasanten Dynamik der vierten Coronawelle absolut notwendig war, um noch immer ausstehende Erst- und Zweitimpfungen, sowie die neuen Booster-Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus vorantreiben zu können.

Moderna bietet zwar vergleichbaren Impfschutz, könnte aber in der Praxis den Beratungsaufwand erhöhen

Gerade weil die früheren Impfzentren geschlossen wurden und die mobilen Impfteams des Landes noch nicht richtig Fahrt aufnehmen konnten, seien solche niederschwelligen Angebote für die Bürger unabdingbar. Sollte nun aber die Verfügbarkeit des bisher am meisten gefragten Impfstoffs von Biontech drastisch beschränkt werden, könnte das das Ende solcher Impfaktionen bedeuten, befürchtet Kieber - zumindest aber eine deutliche Problematik.

Zum einen wäre es für die Kommunen schwierig, genügend Impfdosen von anderen Anbietern zu beschaffen. Zum anderen steige gerade durch Kreuzimpfungen mit dem anderen zugelassenen mRNA-Impfstoff von Moderna der Beratungsaufwand für die Ärzte und anderen Helfer. Das hätte zur Folge, dass die eigentlichen Impfzeiten verkürzt werden müssten und nur noch ein Bruchteil der Impfwilligen in der gleichen Zeit die gewünschte Spritze erhalten kann.

Anstatt die Menge des Impfstoffs, dem die Menschen am meisten vertrauen, zu reduzieren, fordert Rathauschef Kieber deshalb unbürokratische Lösungen auf Landes- und Bundesebene. Alle Infos über das Impfangebot im Bad Krozinger Freizeitbad Aquarado und die genauen Öffnungszeiten der Impfaktion dort finden Sie online auf der Webseite der Stadtverwaltung.

(fw)