Kapller Tunnel, B31,, © Von user:Joergens.mi - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6739352

B31-Tunnel nach Freiburg zum ersten Mal wegen Staugefahr gesperrt

Ein neues Gutachten hatte überraschend neue Maßnahmen notwendig gemacht, Grund sind Brandschutzvorschriften

Nach der überraschenden Ankündigung, dass die Stadt Freiburg in Zukunft während Stoßzeiten seine Stadttunnels entlang der B31 sperren wird, musste die Stadtverwaltung das am Mittwochmorgen zum ersten Mal in die Tat umsetzen.

Um kurz nach 8 Uhr standen etliche Pendler im Berufsverkehr vorübergehend am Kappler Tunnel vor einer roten Ampel und einer heruntergelassenen Schranke. Auslöser war ein Unfall in Höhe der Ganter-Brauerei, der ansonsten stadteinwärts für einen Rückstau in die beiden Tunnel geführt hätte.

Die neuen Sicherheitsregeln und die damit verbundenen Sperrungen kamen zustande, nachdem bei einer Überprüfung eines externen Gutachters aus der Schweiz mögliche Gefahren beim Brandschutz aufgetaucht waren, die im Rathaus so vorher nicht bekannt waren.

Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße hat in den letzten 20 Jahren massiv zugenommen

Demnach war der Tunnel zum Zeitpunkt seiner Genehmigung auf deutlich weniger Autos und Lastwagen ausgelegt, als sie heute täglich durch Freiburg rollen. 2002 hatten die Planer damit gerechnet, dass Stillstand auf der B31 in der Tunnelröhre selten vorkommen wird. Inzwischen ist er zumindest zur Rush-Hour aber nahezu an der Tagesordnung.

Ziel der städtischen Verkehrsplaner war es als Reaktion auf das neue Gutachten nun, dass sich im Falle eines Staus die Fahrzeuge nicht mehr im Tunnel aneinanderreihen, sondern davor. Denn das Brandschutzkonzept sieht vor, dass die stehenden Autos im Unglücksfall nach vorne hin aus dem Stadttunnel rausfahren - was bei größeren Verkehrsbehinderungen schlichtweg nicht möglich wäre und daher Menschen gefährden könnte, so die Argumentation.

Dem Vorwurf, dass die eingerichtete Tempo-30-Zone auf der B31 die regelmäßigen Staus auf der Strecke zu verantworten hätten, hat das Garten- und Tiefbauamt zuletzt in einem Zeitungsinterview widersprochen. Und auch die Ampelschaltung auf der Strecke lasse sich aus Sicht der Behörde unter anderem wegen der kreuzenden Straßenbahnen kaum noch verbessern.

(fw)