Hochrheinbahn, Zug, © Georg Wagner - Deutsche Bahn

Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn sollen 2025 starten

Die Hochrheinbahn soll zwischen 2025 bis 2027 ausgebaut und elektrifiziert werden

Nach langen Forderungen von Bahnkunden und der Politik soll das Bahnfahren zwischen Basel und Singen bald deutlich angenehmer werden. Am Samstag (26.01.2019) haben sich dafür Vertreter aller beteiligten Landkreise, des Landes Baden-Württemberg mit der Deutschen Bahn getroffen. Sie haben sich dabei auf eine Verbesserung und einen Ausbau der Hochrheinbahnstrecke geeinigt.

Sie wollen auf Strecke dafür sorgen, dass die Züge wieder zuverlässiger und püntklicher fahren und außerdem sauberer sind. Ziel ist es außerdem, die Regionen Südbaden, Nordwestschweiz und den Bodenseeraum über die Bahn besser miteinander zu verbinden und den Schienenverkehr umweltfreundlicher zu machen.

Im Halbstundentakt nach Basel

Dabei geht es nicht nur um den Gleisausbau. In Zukunft sollen elektrischen Züge die dieselbetriebenen Fahrzeuge ablösen. Diese gelten als schneller und leistungsfähiger. Bisher fahren die meisten IRE-Züge auf der Strecke nur im Stundentakt. Um die Reise mit der Bahn für die Fahrgäste attraktiver zu machen, werden sie künftig alle halbe Stunde fahren.

Auch weitere Haltepunkte sind in Planung, sowie ein grenzüberschreitendes Ticket für Schweizer Pendler. Dazi sagte der Regierungsrat Dr. Hans-Peter Wessels vom Kanton Basel-Stadt:

Die trinationale Agglomeration Basel braucht endlich ein attraktives S-Bahnangebot. Der Ausbau der Hochrheinbahn ist wichtig, damit sie in das Netzt eingebunden werden kann.

Weitere bauliche Veränderungen notwendig

Zwischen Waldshut und Erzingen soll der eingleisige Abschnitt ausgebaut werden, damit in Lauchringen und Tiengen Zugkreuzungen möglich sind.
Der zukünftige Anschlussbahnhof in Waldshut benötigt einen Umbau, damit der Zugverkehr dort reibungslos laufen kann und die Verbindungen dort ohne Umstiege möglich werden, wie zum Beispiel nach Koblenz im Kanton Aargau.

Um die erwartete Zunahme an Fahrgästen zu bewältigen, sollen außerdem längere Züge eingesetzt werden. Dafür müssen die Bahnsteige und Bahngleise um 55 Zentimeter verlängert werden, um einen barrierefreien Einstieg sicherzustellen.

Zeitplan und Kosten

Allein für die Planung des Ausbaus braucht es mindestens 22 Millionen Euro. Die Europäische Union soll diese Mittel fördern. Und auch die einzelnen Landkreise und das Land Baden-Württemberg wollen die Kosten für die Bahnstrecke mittragen. Das beinhaltet auch den schweizerischen Kanton Basel-Stadt. Gemeinsam wollen sie mit den Städten und Gemeinden an den jeweiligen Haltepunkten Gespräche darüber führen, wie sie sich an den Kosten beteiligen.

Das Land hat das Vorhaben zum GVFG-Programm (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) angemeldet. Demnach könnte der Bund bis zu 60 Prozent der Baukosten mitfinanzieren.
Die übrige Summe wollen die deutsche und die schweizerische Seite dann gemeinsam tragen.

Für das Gesamtprojekt veranschlagt die Deutsche Bahn eine Investition von rund 290 Millionen Euro. Auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (GRÜNE) spricht sich für eine schnelle Umsetzung aus. Für ihn zeigen die Verspätungsproblematik und die Zugausfälle, dass es eine zuverlässlichere Infrastruktur und somit weitere Haltepunkte und Ausweichmöglichkeiten bräuchte. Sie rechtfertigen damit auch die Investitionen, so Hermann weiter.

(andu)